Die Finanzierung eines Startups zu sichern gehört mit zu den größten Herausforderungen von GründerInnen. Je nach Entwicklungsphase eines Startups ergeben sich neue Möglichkeiten der Finanzierung.
Viele GründerInnen stellen sich die Frage, wie sie ihr Startup finanzieren können und vor allem wie sie genügen finanzielle Mittel schaffen, um sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Klar ist, jeder Weg ist individuell und bietet unterschiedliche Möglichkeiten. Es stellt sich grundsätzlich die Frage, ob fremdes Kapital gewünscht wird oder der Fokus auf der „Selbstfinanzierung“ liegt. Oft bleibt es für Startups unumgänglich auf Investoren zurückzugreifen, um schnell und nachhaltig wachsen zu können. Generell lässt sich sagen, dass unterschiedliche Unternehmensphasen auch differenzierte Finanzierungsarten ermöglichen.
Die erste Finanzierung
Aller Anfang ist schwer! So ist es auch, wenn es um eine erste Finanzierung innerhalb der Seed-Phase geht. In den meisten Fällen wird in der Seed Phase eine finanzielle Unterstützung für den ersten Prototypen, ein Minimal Viable Product gesucht. Problematisch ist, dass ein Startup in dieser Phase meistens noch nicht viel, außer der reinen Idee des Vorhabens, ein Pitchdeck, oder bestenfalls einen Businessplan vorweisen kann. Umso schwieriger ist es, Investoren zu überzeugen. Darum passiert es oft, dass sich die Gründer*innen in der Seed-Phase selber finanzieren müssen. Hier gibt es Inkubatoren oder Accelerator-Program die durch ihre Infrastruktur und das Netzwerk unterstützen. Auch Förderkredite oder die Unterstützung durch die eigenen Freunde und Familie kann helfen.
Der Proof of Concept
Wenn ein erster Prototyp besteht, folgt der sogenannte Proof of Concept (PoC) als nächster Schritt. Der PoC ist der Nachweis, dass das Produkt am Markt angenommen wird und die Geschäftsidee funktioniert. Dabei wird das Produkt z. B. auf einem kleinen „Testmarkt“ ausprobiert und ausgewertet. Für die Finanzierung durch Venture-Capital Investoren ist dieser Schritt von besonderer Relevanz.
Die Serie A
Je nach Finanzierungsplan, spielt im Startup Finanzierungszyklus Serie A, das Venture-Capital eine große Rolle. Eine Venture-Capital Gesellschaft (VC) spezialisiert sich meistens auf einen Branchenschwerpunkt und investiert in diesem Bereich in junge Startup Unternehmen. Die Investitionen erfolgen dabei zu meist über Fonds. VC’s lassen oft bewusst die Mehrheitsanteile des Unternehmens bei den GründernInnen und unterstützen zudem mit Fachexpertise. Die Verhandlungen zwischen Startup und VC können sehr kompliziert sein und eine gute Vorbereitung aufseiten des Startups ist von hoher Bedeutung. Bei dieser Finanzierungsrunde geht es bereits um eine große Summe (oft im sechsstelligen Bereich), die für das weitere Wachstum investiert wird.
Die Serie B
Ein Startup in dieser Phase hat sich bereits auf dem Markt positioniert und Umsatz generiert, sowie einen Marktanteil aufgebaut. Im nächsten Schritt soll das Geschäftsmodell auf neuen Märkten implementiert werden. Diese Finanzierungsrunde umfasst in der Regel ein hohes Volumen. Das Leipziger Startup Wundercurves aus dem SpinLab hat zum Beispiel 1 Millionen in dieser Finanzierungsrunde erhalten. Bereits vorhanden Investoren können eine weitere Finanzierung ermöglichen, oder Investoren, die besonders auf Wachstumskapital spezialisiert sind, können mit an Board geholt werden. Man spricht dann von Alt- und Neuinvestoren.
Es folgen Series C, D, E
Aufgrund der vergangenen Finanzierungsrunden gibt es bereits klare KPI’s und das Unternehmen kann bereits erfolgreich abgeschlossene Finanzierungsrunden vorweisen. Es liegt eine Unternehmensbewertung vor. Mit einer guten Vorbereitung und Aufbereitung der Daten, kann eine neue Finanzierungsrunde mit bereits vorhandenen Investoren, aber auch potenziellen neuen innerhalb weniger Monate bereits abgeschlossen werden. Ob diese Phase der Finanzierungsrunden notwendig ist, unterscheidet sich von Startup zu Startup.
Am Ende der Exit?
Als Exit bezeichnet man den Ausstieg von den GründerInnen oder den InvestorInnen aus dem Unternehmen. Dabei wird versucht einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. Der Exit ist vor allem für die AkteurInnen interessant, die nicht langfristig vorhaben in das Unternehmen, sowohl Zeit als auch andere Ressourcen zu investieren. Es bietet sich an, die Anteile, welche eine hohe Wertsteigerung aufzeigen, zu verkaufen.
Der Gang an die Börse
Ein „perfekter“ Exit kann es für ein Startup auch sein, an die Börse zu gehen. Viele Gründer wünschen sich, dass ihr Unternehmen eines Tages öffentlich gehandelt wird. Denn dann ist es möglich durch die Kapitalgeber und Anteilseigner das benötigte Kapital einzusammeln, welches für die Ausweitung und weiteren Wachstum benötigt wird.
Wichtig bei dem Gang an die Börse, ist ein gutes Timing und eine noch bessere Vorbereitung.