Die Investitionen in deutsche Startups sind trotz der Marktunsicherheiten im Jahr 2022 auf einem hohen Niveau geblieben. Mit 9,9 Miliarden Euro sank das Gesamtinvestitionsvolumen um 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2021. Dennoch brachte das Jahr 2022 nach dem Rekordjahr 2021 (17,4 Milliarden Euro) das zweitstärkste Jahresergebnis seit 2015. Branchen wie Hardware, Software und Energie waren bei Risikokapitalgeber:innen besonders gefragt, während InsurTech- und FinTech-Startups eher zurückgeblieben sind.
2022 konnten in Mitteldeutschland 20 Startups aus Sachsen (2,1 Prozent), drei Startups aus Thüringen (0,3 Prozent) und vier Startups aus Sachsen-Anhalt (0,4 Prozent) Investments einwerben. Insgesamt flossen 328 Millionen Euro (2021: 275 Mio.) in sächsische Jungunternehmen. Diese Angaben stützen sich auf den Startup-Barometer der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young). Die Studie basiert auf einer Analyse der Investitionen in deutsche Startups. Dabei werden Unternehmen gewertet, die nicht älter als zehn Jahre sind.
Wir stellen euch die zehn größten Finanzierungsrunden 2022 aus Mitteldeutschland vor und zeigen, welche Jungunternehmen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen es geschafft haben, große Summen von Investor:innen zu akquirieren, um ihre Geschäftsideen umzusetzen.
1. Staffbase GmbH
Summe: 106.000.000 €
Standort: Chemnitz, Sachsen
© Staffbase GmbH
Die neuen Stars am Startup-Firmament
Die drei Gründer Frank Wolf, Dr. Martin Böhringer und Dr. Lutz Gerlach (v.l.n.r.) haben mit ihrer erfolgreichen Finanzierungsrunde im März 2022 den Einhornstatus erreicht.
Es war DIE Meldung des Jahres 2022, die in Mitteldeutschland für Aufsehen sorgte. Durch eine Investition in Höhe von 106 Millionen Euro wurde Staffbase zum neuen Star am Startup-Firmament. Das Startup wurde mit einer Finanzierungsrunde im vergangenen März mit einer Milliarde Euro bewertet und gilt damit als erstes Einhorn aus Sachsen. Die Runde wurde von den bestehenden US-Investoren General Atlantic und Insight Partners angeführt.
Die Staffbase GmbH ist ein weltweit führender Anbieter digitaler Plattformen für die Mitarbeiterkommunikation und wurde 2014 in Chemnitz (Sachsen) gegründet. Das Startup sorgte im Jahr 2022 zusätzlich mit der Übernahme der Content-Collaboration-Plattform dirico für Aufmerksamkeit.
Das Gründertrio von Staffbase wurde auch zu »Sachsens Unternehmer des Jahres 2022« gewählt. Der Award ist Sachsens wichtigster Wirtschaftspreis und wird an Geschäftsführer:innen verliehen, die den Weg für Transformationen im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld bereiten.
2. Wandelbots GmbH
Summe: 84.000.000 $
Standort: Dresden, Sachsen
© Wandelbots GmbH
Das Gründerteam hinter der Dresdner Wandelbots GmbH
Von link nach rechts: Christoph Biering, Jan Falkenberg, Georg Püschel, Maria Piechnick, Christian Piechnick, Sebastian Werner und Giang Nguyen
Das Unternehmen Wandelbots aus Dresden ist im vergangenen Jahr mit einem Investment von umgerechnet 75 Millionen Euro in Erscheinung getreten. Der US-amerikanische Venture Capitalist Insight Partners wurde neuer Investor der Firma. Der VC hat bereits Investments in Unternehmen wie Blinkist, N26, HelloFresh, BlaBlaCar, Twitter und Shopify getätigt. Auch die Bestandsinvestoren 83North, Microsoft, Next47, Paua, Atlantic Labs, Haniel und EQT investierten erneut.
Das erste Produkt „Wandelbots Teaching“ ermöglicht es Unternehmen, ihre Roboter selbstständig anzulernen, ohne dass hierfür Programmierkenntnisse bei den Anwendungsexpert:innen vorhanden sein müssen. Bereits ein Jahr nach der Gründung 2017 sammelte Wandelbots ein Investment in Höhe von 6 Millionen Euro ein, im Juni 2020 folgten dann noch einmal satte 26 Millionen Euro.
Mit dem frischen Kapital nehmen die Gründer:innen den nordamerikanischen und den chinesischen Markt ins Visier.
3. anvajo GmbH
Summe: 17.700.000 €
Standort: Dresden, Sachsen
© anvajo GmbH
Gründer Stefan Fraedrich und CEO Felix Lambrecht von der anvajo GmbH
Das in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden ansässige Technologieunternehmen anvajo schloss im Oktober 2022 erfolgreich seine Series-A-Finanzierungsrunde ab.
Das Jungunternehmen arbeitet an der weltweit kompaktesten universellen Plattform für die Flüssigkeitsanalyse, dem sogenannten fluidlab. Das fluidlab-System findet vielfältige Anwendungen in der Umwelt- und Wasseranalytik, der Lebens- und Futtermittelanalytik, der Human- und Veterinärmedizin und anderen wissenschaftlichen Disziplinen. Es kann zum Beispiel in der Veterinär- und Humanmedizin eingesetzt werden, um schnelle diagnostische Tests von Blut, Urin oder Sperma direkt am Ort des Bedarfs durchzuführen. Gegründet wurde das Unternehmen als Spin-Off der Technischen Universität Dresden von Stefan Fraedrich.
Mit insgesamt 17,7 Millionen Euro beteiligten sich neue Investoren wie Medice Arzneimittel, Elber Beteiligungen, Think.Health aus Deutschland sowie Johnsoville Ventures aus den USA. Auch die BrückenköpfeX steuerten als Bestandsinvestoren erneut Kapital bei.
Mit den neuen finanziellen Mitteln nimmt Anvajo nun verstärkt die Erschließung neuer humanmedizinischer Märkte ins Visier.
4. neotiv GmbH
Summe: 10.000.000 €
Standort: Magdeburg, Sachsen-Anhalt
neotiv in seiner Pre-Series A Finanzierungsrunde erfolgreich zehn Millionen Euro ein. Das junge Unternehmen hat sich auf die Entwicklung digitaler Biomarker für die Alzheimer-Früherkennung spezialisiert. Es arbeitet in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) daran, die neuesten Erkenntnisse der Neurowissenschaften in Produkte zu übersetzen, die in der Wissenschaft und im Gesundheitssystem Anwendung finden. Der Schwerpunkt liegt beim Thema mobile Apps für Smartphones und Tablets.
Die Investoren Capricorn Partners, der High-Tech Gründerfonds und bmp Ventures mit dem IBG Fonds beteiligten sich an der Finanzierung von zehn Millionen Euro. Zusätzlich zu den bereits genannten Investoren haben Convergence Partners, RSJ Investments sowie die Sana Future GmbH und Vega Ventures neues Kapital bereitgestellt. Mit dem neuen Geld wird die Expansion des 2017 in Magdeburg gegründeten Unternehmens vorangetrieben. Das Unternehmen hat sich auf die neotivCare®-App spezialisiert. Die App soll Menschen mit Gedächtnisproblemen dabei unterstützen, eine mögliche Erkrankung, wie Alzheimer, frühzeitig zu identifizieren.
5. Wingfield GmbH
Summe: 4.000.000 €
Standort: Magdeburg, Sachsen-Anhalt
© Wingfield GmbH
Das Management der Wingfield GmbH
Maik Burlage (CEO), Julius Burlage (Head of Hardware), Jaan Brunken (COO), Henri Kuper (Head of Software) (v.l.n.r.)
Von der Landeshauptstadt Niedersachsens in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Das Sport-Tech-Startup Wingfield hat im Juni 2022 eine Summe von 4 Millionen Dollar eingesammelt.
Wingfield hat sich die Digitalisierung des Racketballsports zum Ziel gesetzt. Mit der innovativen Wingfield Box – ein smartes Netzpfosten-System – können nun auch Amateursportler:innen die gleichen Spiel-Insights nutzen, die bisher nur Profis auf Wettkampftour vorbehalten waren. Die Wingfield Box zeichnet alle Aktivitäten auf dem Tennisplatz. Die Verknüpfung von Künstlicher Intelligenz und innovativer Bildverarbeitungstechnologie ermöglicht den Nutzern ein direktes Feedback nach jeder Trainingseinheit. Echtzeitdaten ermöglichen es Spieler:innen aus allen Leistungsklassen den Fortschritt zu messen. Die Match-Statistiken erlauben zudem den direkten Vergleich mit den Profis. Mit diesem Konzept will Wingfield zur Nummer Eins unter den digitalen Wettkampf- und Coaching-Plattformen für Racketsports werden.
Das eingeworbene Kapital wird für die Erschließung des amerikanischen Marktes und den weiteren Ausbau des Unternehmens in Europa verwendet. Als Lead-Investor führte die bmp Ventures AG mit dem IBG Risikokapitalfonds III GmbH & Co. KG (IBG) die Finanzierungsrunde des Startups im Juni 2022 an. Der Magdeburger VC beteiligt sich mit 1,75 Millionen Euro und holte damit das Team rund um die Ex-Tennisprofis Maik Burlage und Jaan Brunken von Hannover nach Magdeburg. Ebenso hatten sich Adesso Ventures sowie die Bestandsinvestoren leAD Sports, Health Tech Partners und der Hannover Beteiligungsfonds beteiligt.
6. ITEXIA GmbH (seventhings)
Summe: 3.200.000 €
Standort: Dresden, Sachsen
Im September 2022 konnte sich die ITEXIA GmbH eine Finanzierung in Höhe von 3,2 Millionen Euro von einer Reihe von hochkarätigen Investoren sichern. Darunter
- Christoph Jentzsch (Ethereum Mitbegründer)
- Saarbrücker21 (Auto1, home24 etc.)
- Oliver Manojloic (VP Sales bei Personio)
- Thomas Schmidt (be10x Capital)
- Julius Göllner (Ex-Zalando)
- Philipp Herkelmann (Partner bei Entrepreneur First)
- Alexander von Tschirnhaus (22 Capital)
- Dr. Rigbert Fischer (Founder und CEO blueworld.group)
Außerdem beteiligt sich die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen (MBG).
Das Unternehmen unterstützt seine Kundinnen und Kunden bei der Inventarisierung von Betriebs- und Produktionsmitteln. Der Cloud-Anbieter bietet Unternehmen mit der gleichnamigen Inventar-Plattform seventhings eine cloudbasierte Bestandsverwaltungssoftware zur Erfassung und Verfolgung von etwa Maschinen, IT-Equipment oder Mobiliar (Assets).
Die Plattform zählt mittlerweile über 300 Kunden mit rund 16 Millionen Inventaren. Darunter Unternehmen wie Carl Zeiss, Robert Bosch, Jungheinrich, die Deutsche Börse oder Universitäten wie in Magdeburg, die Stadt Wolfsburg sowie eine Vielzahl von Startups und Mittelständlern.
Die erfolgreich abgeschlossene Finanzierungsrunde nutzt das Unternehmen nun für sein Rebranding. Denn nach rund sieben Jahren wird aus ITEXIA ab sofort seventhings.
7. Cinector GmbH
Summe: 2.500.000 €
Standort: Mittweida, Sachsen
Die Cinector GmbH sammelte im April 2022 ein Seed Investment in Höhe von 2,5 Millionen Euro ein. Der Technologiegründerfond Sachsen (TGFS) hat sich an der Finanzierung beteiligt. Die Technologie des Unternehmens ermöglicht es, aufwendige virtuelle Präsentationen aus dem eigenen Büro heraus zu gestalten.
Die Gründer haben ein System entwickelt, das virtuelle Besprechungsräume so realitätsnah wie möglich gestaltet. Dieses Video-Präsentation-System ist so einfach wie eine PowerPoint-Präsentation, verspricht das Unternehmen. Die Technik arbeitet mit den bestehenden Video-Systemen von Microsoft, Zoom, Google und Cisco.
Das Startup Cinector setzt außerdem auf eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, um seine Produkte zu verbessern.
8. SmartNanotubes Technologies GmbH
Summe: 2.400.000 €
Standort: Freital, Sachsen
© SmartNanotubes Technologies GmbH
Das Team hinter der SmartNanotubes Technologies GmbH
Ein weiteres Unternehmen aus Sachsen, dass sich ein Investment in siebenstelliger Höhe sichern konnte, ist die SmartNanotubes Technologies GmbH. Die Investitionsrunde wurde im Februar 2022 vom Cottonwood Technology Fund und der deutschen duotec GmbH angeführt. Ergänzt wurde sie durch die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen (MBG). Die Investitionssumme beläuft sich auf insgesamt 2,4 Millionen Euro.
Das Tech-Startup aus Freital hat den weltweit ersten Mikrostrom-Mehrkanal-Gasdetektorchip für den Massenmarkt entwickelt. Die Technologie funktioniert nach dem Prinzip einer elektronischen Nase, die der Anordnung von Rezeptoren in der menschlichen Nase ähnelt. Derzeitige Gassensor-Arrays sind teuer, groß und haben eine geringe Empfindlichkeit sowie einen hohen Stromverbrauch. Die Kohlenstoff-Nanoröhrchen-Chips von SmartNanotubes sind dagegen hochempfindlich, energieeffizient, kompakt und kostengünstig. Die Chips können mehrere Gase messen, während die meisten bestehenden Technologien nur ein Gas auf einmal erkennen können.
9. Senodis Technologies GmbH
Summe: 1.500.000 €
Standort: Dresden, Sachsen
© Senodis Technologies GmbH
Das Gründerteam von Senodis
Björn Erik Mai, Christoph Kroh, Thomas Härtling, Johann Siemes, Marek Rjelka, Thong Le Hoang
Im Februar 2022 erhielt Senodis Technologies GmbH ein Seed-Investment in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Neben dem Bestandsinvestor Fraunhofer Technologie Transfer Fonds (FTTF) haben sich auch der High-Tech Gründerfonds (HTGF) und der Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) an der Finanzierung des Dresdner Unternehmens beteiligt.
Senodis Technologies entwickelt mit Ceracode® eine innovative Technologie für die automatisierte Identifikation warm umgeformter (Automobil-)Bauteile aus Metall. Die individuelle Bauteilkennzeichnung kann mit Ceracode® auch unter erschwerten Produktionsbedingungen von Temperaturen jenseits von 800 °C, unter Metallverformung und von Metallabrieb und Ablagerungen dominierten Pressanlagen erfolgen.
Das Startup schließt damit für Produzenten in der Metallbranche eine wesentliche technologische Lücke auf dem Weg zur Prozessdigitalisierung. Die Nachverfolgung von Einzelbauteilen in der Produktion wird zukünftig durch die individuelle Zuordnung von Prozessparametern verbessert. Mit diesem Baustein wird der Weg zur digitalen Fertigung geebnet.
Das Verfahren entwickelte das Unternehmen gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Sachsen und Thüringen. Der operative Einsatz erfolgt bereits in Form eines Pilotprojekts mit einem weltweit führenden Automobilhersteller.
10. Autonomy on Board GmbH
Summe: 1.200.000 €
Standort: Halle (Saale), Sachsen-Anhalt
Die Autonomy on Board GmbH bietet eine Softwarelösung an, die Fahrer:innen ein sicheres und produktives Arbeiten während der Autofahrt ermöglicht. Dank der Spracherkennung können Tools wie E-Mail, Kalender, Instant Messenger und andere Arbeitsmedien durch Spracheingabe bedient werden.
Mit insgesamt 1,2 Millionen Euro beteiligten sich im April 2022 der Investor bmp Ventures AG mit den IBG Risikokapitalfonds III GmbH & Co. KG (IBG) an der Softwarelösung mit dem Namen livil. Das Startup verlegte seinen Sitz anschließend nach Halle (Saale) und bereitet sich auf den Markteintritt mit seiner Serien-Lösung vor.
Disclaimer: Unser Ranking umfasst nur Investmentrunden, aus denen auch die Finanzierungssumme hervorging und veröffentlicht wurde. Bei vielen weiteren Finanzierungsrunden wird die Höhe des Investments in »siebenstelliger Höhe« angegeben. Wir haben diese für euch in einer Bildergalerie zusammengestellt.
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© bm|t beteiligungsmanagement thüringen gmbh
Siebenstelliges Seed-Investment für Coachwhisperer aus Jena
Eine All-in-one-Lösung, über die Coaches zu jeder Zeit mit ihren Spieler:innen auf dem Spielfeld kommunizieren und ihre Vitaldaten im Blick behalten können. Für diesen innovativen Intercom-Ansatz erhielt das Startup Coachwhisperer aus Jena im Mai 2022 ein siebenstelliges Seed-Investment durch den Erfurter VC bm|t beteiligungsmanagement thüringen gmbh (bm|t). Das frische Kapital soll den Jenaern zur Beschleunigung ihres Wachstums verhelfen.
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© sciendis GmbH
sciendis GmbH aus Leipzig erhält Folgeinvestment vom TGFS für WUNDERA®
Die Gründer des Health-Startups sciendis, Dr. Michael Aleithe und Dr. Philipp Skowron, durften sich im November sich über eine Anschlussfinanzierung freuen. Der TGFS Technologiegründerfonds Sachsen investiert erneut in ihre digitale Lösung für die Wundversorgung namens WUNDERA®. Mit seinem krisensicheren Geschäftsmodell überzeugt das Startup aus Leipzig auch adesso ventures, der als neuer Co-Investor einsteigt. Beide Investoren beteiligen sich mit einem Betrag in siebenstelliger Höhe am Unternehmen.
Die sciendis GmbH bietet mit WUNDERA® eine digitale Lösung zum Management und zur Dokumentation der Wundversorgung an. Hiermit wird das Pflegepersonal bei der Behandlung chronischer Wunden entlastet.
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© bm|t beteiligungsmanagement thüringen gmbh
Erfolgreiche Finanzierungsrunde für KI Startup AI-UI
Mit einem siebenstelligen Investment beteiligen sich das private Investorennetzwerk COMPANISTO und die bm|t beteiligungsmanagement thüringen gmbh an dem TechStartup AI-UI aus Ilmenau. Mit der Finanzierung sichert sich das Jungunternehmen Kapital für weiteres Wachstum.
Das Startup AI-UI aus Ilmenau verfolgt die Vision, die Macht der künstlichen Intelligenz (KI) zu demokratisieren, indem sie über eine intuitive Benutzeroberfläche (UI) mit Drag-and-Drop-Funktionalität zugänglich gemacht wird. Hinter dem im Jahr 2021 gegründetem Technologie-Jungunternehmen stehen fünf Absolventen der Technischen Universität in Ilmenau. Sie entwickelten einen KI-Manager, der es Unternehmen ohne große IT-Ressourcen ermöglicht, KI-Lösungen zur Automatisierung und Verbesserung ihrer unternehmensinternen Prozesse innerhalb kürzester Zeit zu entwickeln, ohne dass Programmierkenntnisse erforderlich sind.
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foodcall: TGFS investiert siebenstelligen Betrag in Softwarelösung für Gastro
Der TGFS Technologiegründerfonds Sachsen erhöhte im Juli 2022 sein Investment in das Premiumprodukt foodcall der we-do.ai GmbH aus Leipzig im Rahmen einer Folgefinanzierung. Der Investor begleitet das auf Chatbots spezialisierte Start-up bereits seit 2018 als Finanzierungspartner. Mit einem nun siebenstelligen Betrag unterstreicht der TGFS sein Commitment zur Softwarelösung foodcall, die Gastronomie-Betriebe 24/7 bei der Bestellannahme per Telefon via Übermittlung an die Küche bis zur Integration in das Kassensystem unterstützt.
Der Sprach-Chatbot foodcall unterstützt Restaurants in der telefonischen Aufnahme von Bestellungen, Reservierungen sowie in der Annahme verschiedener Anliegen – und reduziert damit Falschbestellungen, Aufwand und Stress. Die Folgefinanzierung nutzt das Leipziger Startup we-do.ai für die Beschleunigung des Wachstums im deutschen Markt.
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© bm-t
Erfolgreiche Wachstumsfinanzierungsrunde für Jenaer Cybersecurity-Unternehmen Enginsight
Die Investoren von Enginsight sehen die Relevanz von unabhängigen Cybersecurity-Lösungen „made in Germany“ und gingen im Oktober 2022 mit dem Security-Hersteller in eine weitere Finanzierungsrunde. Die Beteiligungsgesellschaft des Freistaats Thüringen, das bm|t Beteiligungsmanagement Thüringen, sowie die Investoren seed + speed Ventures, Hannover Digital Invest (Talanx) und Smart Infrastructure Ventures erhöhen ihre Investition in das Jenaer Unternehmen um einen siebenstelligen Betrag.
Enginsight bietet eine All-in-one Cybersecurity Lösung für den Mittelstand. 2017 in Jena gegründet, ist die komplett inhouse entwickelte Software inzwischen bei zahlreichen KMUs im Einsatz. Diese nutzen Enginsight, um den Reifegrad der IT- Sicherheit ihrer Kunden zu ermitteln und proaktiv tätig zu werden sowie Angriffe zu detektieren und zu blocken. Nach dem Ansatz „Unsichtbares sichtbar“ und „Unsicheres sicher machen“, setzt Enginsight hierbei auf Transparenz und Automatisierung in puncto IT-Security. Dabei soll auch der „Human Factor in IT-Security“, der bei vielen Cyberangriffen im Vordergrund steht, eliminiert werden.
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© Packwise GmbH
Siebenstelliges Investment für Packwise GmbH aus Dresden
Im Rahmen einer Series-A-Finanzierungsrunde investierte im April 2022 der Leadinvestor TGFS Technologiegründerfonds Sachsen gemeinsam mit Hüttenes hoch drei (H3) und Golzern Holding erneut in die Industrial IoT-Lösung des Dresdner Startups Packwise GmbH. Der nicht exakt bezifferte, jedoch siebenstellige Betrag soll die Expansion des sächsischen Startups in Europa weiter vorantreiben und den Markteintritt in Nordamerika absichern. Außerdem sei die Einführung einer neuen, zertifizierten Hardware für weitere Anwendungsbereiche geplant.
Die Packwise GmbH bietet eine Industrial IoT-Lösung für das digitale Supply Chain Management und ermöglicht Unternehmen der Chemie- und Lebensmittelindustrie eine schnelle und einfache Digitalisierung ihrer Supply Chain sowie die Reduktion ihres CO2-Fußabdruckes. 2017 von Gesche Weger, Felix Weger und René Bernhardt mit dem Ziel gegründet, neue Standards für das digitale Supply Chain-Management in der Prozessindustrie zu setzen, zählt das Dresdner Startup mittlerweile 45 Unternehmen zu seinen Kunden.
Packwise Steckenpferd ist das Vernetzen von Industrieverpackungen. Das Unternehmen bietet seinen Kunden eine hardware-enabled SaaS-Lösung an. Die Erstellung eines digitalen Zwillings von Industrieverpackungen ermöglicht es Packwise-Kunden, Transparenz entlang ihrer Supply Chain zu gewinnen und über die zugeschnittene Software-Plattform verschiedenste Prozesse der Supply Chain abzubilden.
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© eCovery GmbH
Siebenstelliges Investment für E-Health Startup eCovery aus Leipzig
Das E-Health Startup eCovery aus Leipzig setzt weiterhin auf seinen Wachstumskurs und erhielt durch ein siebenstelliges Investment im Juni 2022 neuen Schub verliehen. Der Anbieter für digitale Gesundheitsprodukte überzeugte mit seinem Produktportfolio die Investoren adesso ventures, den Insurtech Fonds 1750 ventures, sowie weitere Business Angels. Das Gründertrio Alexander Georgi, Benedict Rehbein und Marcus Rehwald steuern mit dem frischen Kapital den Ausbau ihres Angebots an. Der erste Schritt erfolgt bereits im Zuge der Kapitalerhöhung: Das 2019 gegründete Startup erweiterte sein Portfolio im Bereich Prävention und fusionierte mit der OPT – Online Physiotherapie GmbH.
Mit der eCovery-App lassen sich durch medizinisches Therapie-Training gezielt Gelenkerkrankungen und Verletzungen in Knie, Hüfte oder Rücken in den eigenen vier Wänden und begleitend zur Physiotherapie in einer Praxis behandeln. Das Unternehmen ist inzwischen mit der ISO 13485 Zertifizierung ausgestattet und damit ein geprüfter Inverkehrbringer von Medizinprodukten.
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© Helmut Hammer, Pressesprecher Hochschule Mittweida
ANTACON GmbH aus Sachsen beendet Finanzierungsrunde
Kurz vor Neujahr beteiligte sich die SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft mbH an der Wachstumsfinanzierung der Mittweidaer ANTACON GmbH. Das Startup wurde 2021 als GmbH aus dem Laserinstitut Hochschule Mittweida (LHM) ausgegründet und hat eine neuartige und hochinnovative Kohlenstoffschicht zum Verschleißschutz von stark beanspruchten Werkzeugen und Komponenten entwickelt. Diese unterscheidet sich in ihren Eigenschaften deutlich von allen auf dem Markt verfügbaren Hartstoffschichten. Durch die neu entwickelte Beschichtung sind Werkzeuge plötzlich fünf- bis zehnmal länger nutzbar.
Für seine Arbeit wurde das Mittweidaer Startup außerdem mit dem IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2022 ausgezeichnet und für den Sächsischen Gründerpreis futureSAX 2022 nominiert.
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Die 10 größten Startup Investments aus Mitteldeutschland 2021
Im Corona-Jahr 2020 herrschte noch Sparsamkeit bei den InvestorInnen, 2021 dagegen sind die Investments in deutsche Startups regelrecht explodiert. Das geht unter anderem aus dem Startup-Barometer 2021 für das erste Halbjahr 2021 von Ernst & Young...