Nun ist es offiziell: Der taiwanische Chiphersteller TSCM will gemeinsam mit Bosch, Infineon und NXP eine neue Chipfabrik in Dresden bauen. Das Führungsgremium habe grünes Licht gegeben, kündigte TSMC nach einer Vorstandssitzung an. Der Standort soll die Halbleiter-Versorgung in Deutschland deutlich stärken. Ziel ist es, eine moderne 300-Millimeter-Fabrik zur Halbleiterfertigung aufzubauen, um den zukünftigen Kapazitätsbedarf der schnell wachsenden Automobil- und Industriesektoren decken zu können
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) äußert sich positiv:
„Ich bin froh und stolz, dass der Freistaat mit seinen Standortvorteilen überzeugen konnte und mit TSMC einer der weltweit führenden Chiphersteller sein erstes europäisches Halbleiterwerk in Sachsen errichten will."
Nach Angaben von Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) wird das Halbleiterwerk die größte Einzelinvestition eines Unternehmens in Sachsen seit 1990.
„Die Entscheidung von TSMC ist die Nachricht des Jahres - nicht nur für Sachsen, sondern auch für die Bundesrepublik und ganz Europa. Das Industrieland Sachsen schreibt mit dieser Ansiedlung seine erfolgreiche Wirtschaftsgeschichte fort und wird mit TSMC zum globalen Halbleiterstandort."
TSMC-Chef CC Wei erklärt:
„Europa ist ein überaus vielversprechender Standort für Halbleiterinnovationen, insbesondere im Automobil- und Industriebereich.“
Das Unternehmen und seine Partner planen, bis zu zehn Milliarden Euro in den Standort Dresden zu investieren. Die Baumaßnahmen sollen im Jahr 2024 beginnen. Bei erfolgreicher Umsetzung könnten ab Ende 2027 die Produktionsaktivitäten starten.
Silicon Saxony - Hotspot für Halbleiterindustrie
Das industrielle Erbe Ostdeutschlands und die starke universitäre Präsenz machen Sachsen zu einem Hotspot für die Halbleiterindustrie. Dieser Aufschwung, oft als "Silicon Saxony" bezeichnet, zeigt sich vor allem in Dresden. Hier hat der deutsche Riese Infineon kürzlich den Bau einer Chipfabrik begonnen. Doch nicht nur Infineon setzt auf Dresden: Sowohl Bosch als auch das amerikanische Unternehmen Globalfoundries haben hier bedeutende Produktionsstätten.
Laut Informationen des Handelsblatts soll der Bau der TSMC-Fabrik vom Bund eine Unterstützung von fünf Milliarden Euro erhalten. Diese Mittel sollen aus dem Bundesfonds für Klima und Transformation bereitgestellt werden. Die endgültige Entscheidung über die Förderung liegt bei der EU-Kommission.