Quelle: priwatt
Mit priwatt verfolgen die drei Gründer Niklas, Kay und Lukas (v.l.n.r.) ihre Vision von sauberer, günstiger und einfacher Stromerzeugung für alle.
„Die Energiewende in den eigenen vier Wänden vorantreiben und jedem Menschen Zugang zu eigenem, grünem und nachhaltigem Strom ermöglichen“ – Das ist die Vision der drei Gründer Lukas, Niklas und Kay von priwatt. Das Green Energy Startup aus Leipzig hat dabei eine Zielgruppe besonders im Blick: Mieterinnen und Mieter. Mit ihren Stecker-Solaranlagen möchte priwatt sie stärker an der Energiewende beteiligen.
Deutschland steckt mitten in der Energiewende. Bis 2038 sollen laut Kohleausstiegsgesetzregenerative Energiequellen die fossilen Energieträger vollständig ablösen und eine klimaneutrale Energieerzeugung ermöglichen. Für Privathaushalte ergeben sich bereits Möglichkeiten, im Rahmen von lokalen Photovoltaik-Lösungen eigenen grünen Strom zu erzeugen, selbst zu verbrauchen oder in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen.
Viele Hersteller bieten solche Lösungen für Eigenheimbesitzer:innen bereits an. Doch die Installation einer eigenen Solaranlage auf dem Hausdach ist ein kostspieliges Unterfangen. Meist lohnen sich derartige Investitionen erst nach zehn bis zwölf Jahren, bis die Anschaffungskosten wieder eingespielt sind. Für Mieterinnen und Mieter keine Option.
An dieser Stelle setzt priwatt mit seinen Balkonkraftwerken an.
„Wir müssen uns vor Augen führen, dass mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland zur Miete wohnt und damit keine Möglichkeit hat, eine eigene klassische Solaranlage zu besitzen, von der direkt Strom bezogen werden kann. Außerdem sind unsere eigenen Erfahrungen, dass insbesondere die Generation 60+ häufig ein Eigenheim besitzt, jedoch kein Interesse mehr daran hat, eine fünfstellige Summe in eine eigene Solaranlage zu investieren.“ Lukas Hoffmeier, Gründer von priwatt.
Um die Energiewende dennoch voranzutreiben, brauche es kostengünstigere und schlichtere Beteiligungsmöglichkeiten, insbesondere für Mieterinnen und Mieter.
Mini-Kraftwerk für Zuhause
priwatt setzt daher auf Solaranlagen für die Steckdose. Sie sollen insbesondere Menschen ansprechen, die in einem Mietverhältnis leben. Die Stecker-Solaranlagen eignen sich für Wohnungen, die trotz ihres begrenzten Raums sonnige Standorte bieten. Das können der Balkon oder die Hausfassade sein, bei Möglichkeit auch das Hausdach oder der Garten. Über die nächstgelegene Steckdose lässt sich der Solarstrom in das Hausnetz einspeisen und für den Eigenverbrauch nutzen.
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Die Balkonkraftwerke von priwatt lassen sich flexibel anbringen – ob an der Hausfassade, auf dem Balkon oder auf dem Hausdach.
Die Anschaffungskosten sind im Vergleich zu klassischen Solaranlagen sehr gering und durch den Eigenverbrauch lässt sich die Investition für Mieterinnen und Mieter schneller refinanzieren. Der eigene Solarstrom ist günstiger als jeder Stromtarif. Eine 25-jährige Garantie soll die Langlebigkeit der Solaranlagen gewährleisten.
„Neben Mietern und Mieterinnen wollen wir ebenso Menschen erreichen, die in einem Eigenheim leben. Unsere Balkonkraftwerke kosten zwischen 400 – 1000 Euro. Damit bieten wir eine realisierbare und ideale Alternative für beide Zielgruppen“, erklärt uns Lukas.
Wenn Einfachheit misstrauisch macht
priwatts Balkonkraftwerke überzeugen in ihrer Funktionsweise vor allem durch ihre Einfachheit. So einfach, dass potentielle Kund:innen auch mal misstrauisch werden können, wie uns Lukas erzählt.
„Etwas, womit wir gar nicht gerechnet haben: Unser Produkt ist für manche Menschen tatsächlich zu einfach. Unsere Stecker-Solaranlagen sind sehr leicht zu installieren und zu bedienen: Aufbauen, Stecker rein, selbst Solarstrom erzeugen. Besonders ältere Menschen wollen uns das manchmal gar nicht glauben. So ist es bereits das ein oder andere Mal vorgekommen, dass sie mitten im Beratungsgespräch ungläubig aufgelegt haben.“
Einfachheit ist scheinbar nicht immer das überzeugendste Verkaufsargument. Doch für die drei Gründer Lukas, Kay und Niklas gehöre das zur Philosophie von priwatt – ohne großen Aufwand Mieter:innen und Hauseigentümer:innen die private Energiewende ermöglichen.
„Die Kund:innen erhalten von uns ein Komplett-Set mit allem, was sie für die Stecker-Solaranlage benötigen. Sie können die Solaranlage dann zu Hause ganz einfach selbst montieren und über die Steckdose mit dem eigenen Haushaltsstromnetz verbinden. Ganz simpel. Mit einer klassischen Solaranlage wäre dies nicht möglich. Zusätzliches technisches Know-how oder die Hilfe von Elektriker:innen sind bei unseren Stecker-Solaranlagen nicht nötig.“
Das Konzept ist recht simpel. Über die Solarmodule werden die Sonnenstrahlen eingefangenen und über den Wechselrichter in nutzbaren Strom umgewandelt. Der Wechselrichter sorgt dafür, dass der erzeugte Strom kompatibel für das Hausnetz und das öffentliche Netz wird. Über die Steckdose – das kann eine normgerechte Wieland- oder Schuko-Steckdose sein – wird der Strom dann in das Haushaltsnetz eingespeist und kann direkt verbraucht werden. Wenn der Strom gerade nicht aktiv benötigt wird, wird dieser von stets Energie beziehenden Haushaltsgeräten wie dem Kühlschrank oder dem Receiver verbraucht.
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Über die Steckdose kann der durch die Solarmodule erzeugte Strom ganz einfach in das Haushaltsnetz eingespeist werden.
Gestalten sich die Montage und obligatorische Registrierung der Solaranlage dennoch zu kompliziert, bietet priwatt ein Rundum-Sorglos-Paket an.
„Hier übernehmen wir die Anmeldung bei den Netzbetreibern und dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Die Montage der Mini-Solaranlagen bewerkstelligen zwar die meisten Kund:innen selbst, doch auch hier greifen wir bei Bedarf gern unter die Arme“, versichert uns Lukas.
Die Solarmodule bezieht priwatt von ausgewählten Partnern. Ein Teil der Ware kommt bereits aus Deutschland, künftig sollen alle Komponenten vollständig innerlands bezogen werden.
Drei Gründer und ihre Philosophie
Erneuerbare Energien spielen eine große Rolle im Leben der drei Gründer. Lukas arbeitete zuvor als Angestellter in einem Energiekonzern und setzte sich für die Nutzung von erneuerbaren Energien im Rahmen von lokalen Photovoltaik-Lösungen ein. Ihm sei schnell bewusst geworden, dass die Vermittlung von PV-Anlagen einen eher kleinen Kreis an Kunden erschließt, die bereit sind, höhere Investitionskosten für ihre eigene Solaranlage in Kauf zu nehmen. Mieter:innen stattdessen können durch die begrenzten Gestaltungsmöglichkeiten ihres Zuhauses weniger von einer nachhaltigen Energiegewinnung profitieren.
Lukas entschloss sich daher zur Selbstständigkeit und überzeugte seinen Bruder Niklas und Kay von der Idee, kostengünstige Alternativen nachhaltiger Stromerzeugung auch für Mieterinnen und Mieter anzubieten. Im August 2020 gründeten die drei priwatt im Herzen Leipzigs. Um ihre Philosophie selbst zu leben, statteten sie auch die eigenen Wohnungen mit ihren Balkonkraftwerken aus.
„Das war der erste Schritt, noch lange bevor wir das Produkt auf den Markt gebracht haben. Zum einen, weil wir so testen konnten, welche Produkte und in welcher Konstellation diese am besten funktionieren. So können wir unseren Kund:innen Produkte in Sets anbieten, die besonders effektiv, sicher und einfach zu handhaben sind. Zum anderen aber auch, da wir nicht nur die Köpfe hinter priwatt sind – wir sind priwatt. Das heißt, wir leben unsere Vision, die private Energiewende zu ermöglichen. Für alle und mit allen – da schließen wir uns ein. Nur so ist die Klimarettung möglich.“
Grüner Strom für eine Million Menschen
Mittlerweile nimmt priwatt Fahrt auf. Mit ihrem Team, bestehend aus 19 internen und externen Mitarbeitenden, widmen sich die Gründer zunächst dem Vertrieb und ihren Marketingstrategien. Dazu gehöre unter anderem die gezielte Aufklärung potentieller Kund:innen darüber, welche Möglichkeiten ihnen hinsichtlich der Energiewende in ihren eigenen vier Wänden geboten werden.
„Langfristig wollen wir eine Vorreiterrolle in der Energiewende annehmen und dem Klimawandel entgegentreten. In Zukunft werden wir unsere Mini-Solaranlagen auf Balkone und Fassaden deutschland- und europaweit bringen, sodass bald eine Million Menschen ihren eigenen grünen Strom produzieren können“, gibt sich Lukas entschlossen.
Mit diesem Ziel vor Augen bastelt das Trio nun auch an seinen internen Strukturen, um diese für die nächste Wachstumsphase zu optimieren. Für priwatt stünde mit dieser Grundlage einer ersten erfolgreichen Finanzierungsrunde dann nichts mehr im Weg.