Flynex Gründerteam im SpinLab
Drei Ex-Fallschirmjäger und ein IT-ler erhalten für ihr Drohnen-Startup FlyNex einen siebenstelligen Betrag von Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) und High-Tech Gründerfonds (HTGF). Damit soll es Unternehmenskunden möglich sein, Drohnen auch ohne spezielles Hintergrundwissen für eigene Anwendungen zu nutzen.
Drohnen sind in aller Munde
Drohnen sind derzeit ein großer Trend. Beispielsweise planen DHL oder Amazon schon seit einiger Zeit die Auslieferung von Paketen per Drohne. Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung bevölkern derzeit 400.000 Drohnen den Luftraum über Deutschland. 2017 könnte sich diese Zahl mehr als verdoppeln. Zudem gelten ab Oktober verschärfte Regeln für den Einsatz von unbemannten Flugobjekten in Deutschland. So dürfen Drohnen mit mehr als zwei Kilogramm Gewicht nur noch mit Pilotenlizenz geflogen werden und eine Flughöhe von 100 Metern nicht mehr überschreiten. Aber nur wenige zivile Unternehmen haben eben dieses Hintergrundwissen. Vor allem fehlen oftmals Kenntnisse über das bürokratische Procedere bei Drohnenflügen. Eben diese Lücke wollen FlyNex schließen und dabei helfen, kommerzielle Drohnenflüge bei den zuständigen Behörden anzumelden und geeignete Drohnen-Anbieter vermitteln. Dazu entwickeln das Leipziger Startup die Software. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig, sollen aber vor allem zur Inspektion von Bauwerken und Baustellen sowie von Infrastrukturen wie Stromtrassen oder Brücken benutzt. Damit passt FlyNex inhaltlich gut zum jüngst gestarteten Smart Infrastructure Hub Leipzig, in dem Leipzig sowohl national als auch international als Zugpferd für die Digitalisierung von Infrastrukturen positioniert werden soll.
Großes Interesse der Venture Capital Investoren
Eben dieses Potenzial wollen die Investoren nutzen: „Die Industrie hat einen enormen Bedarf, Drohnen standardisiert einzusetzen und die Masse an gewonnenen Daten auch relevant verwenden zu können“, davon ist Patrick Feurich, Investment Manager beim TGFS überzeugt. Kristin Müller, Investment Managerin beim HTGF, ergänzt: „Durch die langjährige Erfahrung und das tiefgründige Know How der Gründer konnten bereits erste namhafte Partner gewonnen werden. Das Team verfügt über ein produktives Netzwerk zur Industrie und Politik. Für FlyNex bietet sich die Möglichkeit einen Branchenstandard in einem neuen Markt zu etablieren.“ Dieser Markt wächst rasant. Mit 127 Mrd. US Dollar beziffert die Beratungsgesellschaft PWC das Volumen in 2020. Mitgründer Andreas Dunsch ist sich sicher: „FlyNex wird Unternehmen die Möglichkeit geben, an diesem Markt teilzuhaben.“
Mit dem eingesammelten Kapital will das Unternehmen das erste Produkt auf den Markt bringen. „Das Geld reicht aus, um gut 24 Monate mit einer höheren Cash-burn-Rate durchzuhalten“, sagt Dunsch. „Wir sind gerade in der Pilotphase und führen mit Kunden Tests durch.“ Bereits 50.000 Kunden nutzen laut den Gründern die kostenlose Beta-Version unter Map2fly.com. Neben der Produktentwicklung soll auch Kapital in den Ausbau der beiden Standorte in Leipzig und Hamburg gesteckt werden.
Über das Drohnen-Startup FlyNex
FlyNex wurde Ende 2015 gegründet und beschäftigt derzeit neun Mitarbeiter. 2016 erhielt das Startup eine Förderung durch die Investitions- und Förderbank Hamburg. Im Zuge der Finanzierungsrunde ist das Unternehmen in diesem Jahr nach Leipzig umgesiedelt und nimmt derzeit am SpinLab – The HHL Accelerator-Programm in Leipzig teil. Der Hauptsitz des Unternehmens ist ebenfalls nach Leipzig verlegt wurden.