
Quelle: Urwahn Bikes
Der Urwahn Bikes Gründer Sebastian Meinecke erzäht uns in unserer 7 Fragen an... Reihe von seinen größten Herausforderungen.
In unserer neuen Reihe „7 Fragen an…“ stellen wir euch GründerInnen und ihre Startups aus Mitteldeutschland vor. Heute beantwortet uns Sebastian Meinecke, der Gründer von Urwahn Bikes aus Magdeburg, wo er Inspiration für seine Arbeit findet, welcher der schlechteste Rat war dem er je gefolgt ist, und welchen Tipp er stattdessen für GründerInnen hat, den er selbst noch nie bekommen hat.
1. Sebastian, was waren Schwierigkeiten und Herausforderungen bei der Gründung von Urwahn Bikes, und was konntet ihr daraus lernen?
Die größte Herausforderung sind nach wie vor die bürokratischen Hürden, die eine Entwicklung oftmals ausbremsen und/oder gar zum Stillstand bringen. Hier ist eine Menge Geduld und Durchhaltekraft gefragt, die bei vielen potentiellen Gründern dazu führt, dass bereits frühzeitig die Puste ausgeht. Natürlich ist eine Idee nur so gut wie das Team. Daher stellte die Aufstellung des Kernteams eine weitere Hürde dar, da man in zeitintensiven Bewerbungsgesprächen die Spreu vom Weizen trennen muss, ohne Gewissheit zu haben die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die letzte große Herausforderung ist das finanzielle Grundgerüst, ohne dem die Idee weder vorangetrieben, noch das Team für ihre harte Arbeit entlohnt werden kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man wachsam die Augen und Ohren offen halten sollten, um neue Möglichkeiten ausfindig zu machen, die eine Finanzierung, die Rekrutierung neuer Teammitglieder und/oder gar die Erschließung neuer Märkten begünstigen.
2. Was war der schlechteste Rat, dem du je gefolgt bist?
Sich auf die Erfolgsversprechungen theoretischer Modelle zu verlassen, die die Dynamiken des Marktes gänzlich außer Acht lassen.
3. Wo findest du Inspiration?
Mich inspirieren die uns umgebene Natur und die vielfältige Tierwelt in all ihrer Formen- und Farbenpracht. In der Natur wird der Grundstein der Evolution mit der ständigen Ausprägung einzigartiger und erstaunlicher Fähigkeiten gelegt. Ein jedes Tier ist ein Perfektionist und hat sich evolutionär an seinen Lebensraum angepasst – der Schlüssel zum Überleben.
Fertigkeiten, die ich als bionisches Vorbild für die Entwicklung unserer Produkte nehme.
4. Was wolltest du als Kind werden, und was würde das Kind von damals sagen, wenn es dich heute kennen würde?
Diese Frage würde ich gern überspringen.
5. Welchen Tipp hast du an andere Gründer, den du selbst noch nie bekommen hast?
Immer einen Plan B, C und D bereithalten. Das gilt vor allem für Finanzierungsmodelle.
Man sollte stets Privates vom Beruflichen trennen. Freunde mit ins Boot zu holen kann oftmals nicht der beste Schachzug sein.
Das Gründerteam sollte nicht über deckungsgleiche Kompetenzbereiche verfügen.
Viele Köche verderben den Brei. Es gibt immer Kritiker, die einen theoretische Vorgehensmodelle aufdrücken wollen, die in der weiteren Umsetzung oftmals den Bezug zur Realität verlieren. Man sollte sich daher an gründungserfahrene Kompetenzen heften, die einem mit konstruktiven Feedback und realen Problemstellungen wieder auf Kurs bringen.
6. Lebst du um zu arbeiten, oder arbeitest du um zu leben? Erkläre warum.
Natürlich sollte Zweites der Fall sein, auch wenn es speziell in unserer jungen Unternehmenssituation immer wieder Phasen gibt, in denen die Arbeit einen sehr vereinnahmt und das Zentrum des wöchentlichen Alltags bildet.
Dennoch haben wir unseren Hobby zum Beruf gemacht und gehen jeden Tag leidenschaftlich ans Werk, um die urbane Mobilität mit neuen und umweltbewussten Innovationen so richtig aufzumischen. Dies erfüllt uns auch privat, da wir so einen ökologisch wertvollen Fußabdruck hinterlassen können und die Welt ein Stückchen besser machen.
7. Wenn du die Chance hättest, mit einer Person aus allen Menschen auf der Welt Essen zu gehen, wen würdest du wählen? Erkläre warum.
Elon Musk würde mit Sicherheit die Person of Interest sein, mit der ich mich bei einem Bier austauschen würde. Sein Interesse an neuartigen Technologien und der Implementierung dieser trotz anfänglich nicht überwindbarer Hürden beeindruckt mich nach wie vor sehr, auch wenn ich dem Einsatz der Litium-Ionen-Technologie in Puncto Nachhaltigkeit sehr kritisch gegenüber stehe.
Über Urwahn Bikes:
Urwahn Bikes hat ein innovatives Rad für die Stadt entwickelt. Dieses berücksichtigt neben einem puristischen Design auch die Anforderungen des täglichen Gebrauchs. Das Unternehmen will als Technologiepionier Menschen im urbanen Raum mit smarten, fairen und maßgenscheiderten Lösungen mobilisieren. Ihre Vision dabei ist mit fortschrittlichen Technologien und durchdachtem Design neue Wege für das Radfahren in der Stadt zu bestreiten. Dabei schaffen sie nachhaltige Bedingungen für alle AkteurInnen und die Umwelt. Das 2017 gegründete Startup erhielt im selben Jahr eine Seed Finanzierung von bmp Ventures. Seit Sommer diesen Jahres ist der Stadtfuchs in ihrem Shop erhältlich.
Über Sebastian Meinecke:
Der Gründer und CEO von Urwahn Bikes gründete schon 2013 seine eigene Fahrradmanufaktur. Seine Affinität zu Design und seine Leidenschaft für den Fahrradbau prägen das Startup nachhaltig. Damals wollte er mehr Menschen zu umweltbewusster Fortbewegung motivieren und setzte sich die Entwicklung eines puristischen und nutzerorientierten Bikes zum Ziel. Mit seinem Hang zum Perfektionismus und seiner Vorliebe für Formen und Farben bringt der CEO sein Team voran.
Das waren 7 Fragen an Urwahn Bikes Gründer Sebastian Meinecke. Nächste Woche geht es weiter mit Vizzlo.