Krankheit, Zahlungsausfall und Engpässe – alles Dinge, die Dich als JungunternehmerIn in der Zeit der Gründung Deines Startups ins Schwitzen bringen. Glücklicherweise ist es möglich, sich mit Versicherungen für etwaige unvorhersehbare Geschehnisse abzusichern. In diesem Beitrag beleuchten wir die sinnvollsten Versicherungen für GründerInnen genauer.
ANZEIGE Ein bezahlter Gastbeitrag von livv.at, Autor: Daniel Schwarz
Andere Branche – Anderes Risiko
Die Risiken, gegen die Du Dich als GründerIn absichern solltest, sind nicht in jeder Branche die gleichen. Wer einen Handwerksbetrieb führt hat mit anderen Risiken zu rechnen wie beispielsweise UnternehmensberaterInnen. Auch kann in der Gründungsphase nicht immer vorhergesagt werden, wie sich das Unternehmen in etwa entwickeln wird. Somit ist es ratsam, erstmal Modelle mit kürzeren Laufzeiten zu bevorzugen.
Ein ausgeglichenes Versicherungsportfolio besteht aus Schutzmaßnehmen für Person und Betrieb. Es greift Dir und auch Deiner Familie in Ausnahmesituationen finanziell unter die Arme und lässt gleichzeitig unnötige Zusatzbausteine außenvor. So kannst Du Dich beruhigt den Dingen widmen, die das Unternehmertum so spannend machen.
Person und Betrieb sollten also vor Risiken geschützt werden. Dementsprechend enthält ein ausgewogenes Portfolio folgende Versicherungen:
- Person – Du als UnternehmerIn
- Krankenversicherung
- Risikolebensversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Betrieb – Dein Startup
- Betriebshaftpflichtversicherung
- Rechtsschutzversicherung
Person: Gesetzliche und private Krankenversicherung
Es ist Pflicht, eine Krankenversicherung zu haben. Ob privat oder gesetzlich bleibt GründerInnen überlassen, die private Variante geht in der Regel mit mehr Freiheiten und Möglichkeiten zur Anpassung einher. Je nach Alter bei Abschluss der Versicherung ergibt sich der monatliche Beitrag. Auch die gewählten Bausteine, die die Versicherung enthält, beeinflusst die Höhe der Beiträge. Wer genügend Geld zur Verfügung hat, kann sich die beste Versorgung kaufen.
Die Gesetzliche Variante ist die medizinische Grundversorgung. Sie basiert auf dem Grundgedanken, dass ein solider medizinischer Versorgungsstandard für alle verfügbar sein soll – dementsprechend sind die Leistungen für alle VersicherungsnehmerInnen gleich. Die Höhe der Beiträge ist vom Einkommen abhängig.
Selbstständige dürfen die private Krankenversicherung abschließen, oder aber freiwillig in das Modell der gesetzlichen Krankenversicherung einzahlen und deren Leistungen beziehen.
Person: Berufsunfähigkeitsversicherung
Die Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit bis zur Rente mit 65 liegt in Deutschland bei 20- bis 30-jährigen Personen höher, als man denkt:
- Männer/Frauen in den Zwanzigern: 43 % bzw. 38 %
- Männer/Frauen in den Dreißigern: 41 % bzw. 37 %
Sollte dieser Fall eintreten, ist es für GründerInnen sehr wichtig, trotzdem Geld für die Erhaltung des Lebensstandards zu bekommen. Mit der Berufsunfähigkeitsversicherung werden längere Ausfälle auf persönlicher Ebene kompensiert, denn man hat in dieser Zeit keine Einnahmen. Für Ein-Personen-Unternehmen heißt Berufsunfähigkeit ein kompletter Wegfall der Arbeitsleistung. Die Versicherung zahlt GründerInnen in der Regel eine monatliche Rente.
Man sollte diese Versicherung lieber in jungen Jahren abschließen, denn ältere Semester werden unter Umständen nicht versichert und wenn doch, dann zu teureren Konditionen.
Person: Risikolebensversicherung
Die Risikolebensversicherung ist für den Extremfall da. Ein Extremfall ist das Ableben der versicherten Person (deshalb in Österreich auch Ablebensversicherung genannt). Der Schutz greift dann, wenn Du als VersicherungsnehmerIn verstirbst und dein Gehalt bzw. dein Erwerb wegfällt. Dies kann für deine Familie eine drastische Senkung des Lebensstandards bedeuten, die Risikolebensversicherung ist also primär dazu da, deine Hinterbliebenen finanziell abzusichern.
Betrieb: Betriebshaftpflichtversicherung
Den Begriff Haftpflicht kennst Du bestimmt aus dem privaten Bereich. Eine Haftpflichtversicherung schützt Dich vor unter Umständen existenzgefährdenden Schäden bzw. Schadenersatzansprüchen Dritter.
Die Betriebshaftpflicht macht also genau das – sie sichert Dein Unternehmen gegen Schadenersatzansprüche ab. Ob es sich um Ansprüche Deiner MitarbeiterInnen, Lieferunternehmen oder KundInnen handelt ist nebensächlich. Die Betriebshaftpflicht greift bei Personen-, Sach-, und Vermögensfolgeschäden.
Betrieb: Rechtsschutzversicherung
Die Anwalts-, Gerichts- und Prozesskosten können höher sein, als Du denkst. Wenn es zum Beispiel um das Abwenden einer Klage geht oder ein Problem mit der Vermietung vor Gericht endet, dann deckt die Rechtsschutzversicherung die Kosten für Rechtsbeistand und Gerichtsverfahren. Im unternehmerischen Zusammenhang spricht man häufig von der Firmenrechtsschutzversicherung.
Wenn Du MitarbeiterInnen beschäftigst, dann sind diese bei der Firmenrechtsschutzversicherung auch mitversichert. Schließlich können auch sie während ihrer Tätigkeit etwas übersehen, was potenziell rechtliche Folgen nach sich zieht.
Bei all den genannten Versicherungen wurde noch kein Wort zur Rente gesagt. Du als GründerIn hast die Option, entweder in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen oder dich selbst um eine private Altersvorsorge zu kümmern. Diverse Berufsgruppen wie etwa LehrerInnen und KrankenpflegerInnen sind sowieso rentenversicherungspflichtig. Weitere Möglichkeiten sind zum Beispiel Fondssparpläne und Kapitallebensversicherungen.
Ratsam ist es, mit der Altersvorsorge nicht lange zu warten, sondern sie im Zuge Deiner Gründung mitzudenken. Wenn Du schon in die gesetzliche Versicherung eingezahlt hast, dann behältst du diese Ansprüche.
Fazit
Auch wenn Du Dich mit dem Thema eigentlich lieber nicht auseinandersetzen möchtest, so gehört ein solides und ausgewogenes Versicherungsportfolio zu Deinem Dasein als GründerIn einfach dazu. Wenn es um Personen-, Sach- und Vermögensbelange geht, dann sollten Risiken nie einfach ignoriert oder in Kauf genommen werden. Schütz Dich, Deine Hinterbliebenen und Deine MitarbeiterInnen vor unvorhersehbaren finanziellen Belastungen.