Jede positive Erwähnung deines Startups in den Medien kann kostenlose Werbung und Vertrauen zwischen dir und deiner Zielgruppe schaffen. Doch welche Medien kommen für dein Startup überhaupt infrage? Und wie überzeugst du Redakteurinnen und Redakteure von deiner Story? In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du deine erste Story an Land ziehst und in deinem Wunschmedium erscheinst.
Die Medienpräsenz deines Startups kann ein entscheidender Faktor für den Aufbau deiner Marke sein. Die positive Berichterstattung in den Medien kann dazu beitragen, dass dein Unternehmen in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Der große Vorteil von Medienpräsenz ist die kostenlose Werbung, die dein Startup erhält. Ebenso kann es dazu beitragen, das Vertrauen zwischen dir und deiner Zielgruppe. Durch eine positive Erwähnung wird dein Unternehmen als glaubwürdiger und vertrauenswürdiger wahrgenommen, was sich wiederum positiv auf die Einstellung von potenziellen Kund:innen und Investor:innen auswirken kann.
Um dein Startup in den Medien zu platzieren, musst du keine ausgeklügelte PR-Strategie haben. Die Eintrittskarte liefert dir die zentrale Botschaft, die du mit deinem Startup formulieren möchtest und die auf Interesse stößt. PR ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, deine Unternehmensziele zu erreichen. Du solltest dich immer fragen, warum du in die Presse willst und welche Ziele du damit erreichen möchtest. Versprichst du mit dieser Maßnahme mehr Kund:innenanfragen? Möchtest du deine Marke bekannt machen? Oder bist du auf der Suche nach neuen Kapitalgeber:innen, um deine Skalierung voranzutreiben?
Stelle dir außerdem die Frage, was dein Startup ausmacht und warum sich Menschen für dein Unternehmen interessieren sollten. Dein Pitch vor der Redaktion muss die zentrale Botschaft transportieren und gleichzeitig eine Story liefern, über die sich berichten lässt.
Aber eines nach dem anderen. Sobald du deine Antworten gefunden hast, kannst du dich an folgende Schritte wagen.
Schritt 1: Wie du die richtigen Medien für dein Startup findest
Hast du eine innovative Methode zur additiven Fertigung entwickelt? Oder möchtest du mit einer besonders nachhaltigen Speicherlösung die Energiewende vorantreiben?
Jede Branche hat ihre eigenen Medien, die sich mit den zentralen Themen aus den Bereichen befassen und darüber berichten. Daher ist es notwendig, die passenden Zielmedien für deine Branche zu definieren. Überlege dir, in welchen Medien, Blogs oder Magazinen du dein Startup platzieren möchtest und wie du zu deren Berichterstattung beitragen kannst.
Wenn du etwa einen Roboter für die Landwirtschaft entwickelst, können Medien interessant sein, die sich mit Themen der digitalen Landwirtschaft befassen. Wenn deine Software einen intuitiven und benutzerfreundlichen Einstieg in die KI-Programmierung bietet, können Zeitschriften und Magazine zu diesen Themen interessant sein. Möchtest du eine breitere Öffentlichkeit erreichen, könnte es sich lohnen, auf tagesaktuelle Medien zuzugehen.
Nimm dir die Zeit, eine Liste mit den Medien zu erstellen, in die du dein Startup platzieren möchtest. Denn diese Liste kannst du dann mit den Redaktionsadressen und zuständigen Redakteurinnen und Redakteuren ergänzen, wie im nächsten Schritt beschrieben.
Suche gezielt bei Online-Magazinen nach den Mediadaten. Diese beinhalten häufig die Redaktionspläne für das laufende Jahr und die Kontaktdaten der Redaktion. Du kannst nach thematischen Überschneidungen suchen, um im besten Fall rechtzeitig deine Story zu passenden Themenschwerpunkten zu präsentieren.
Ebenfalls kannst für deine Recherche den News-Feed von Google nutzen. Gib einfach die wichtigsten Schlagwörter, die dein Startup oder dein Produkt am verständlichsten beschreiben, in das Suchfeld ein und suche nach Medien, die über ähnliche Themen bereits berichtet haben. Sollte deine Liste mindestens zehn geeignete Zielmedien enthalten, kannst du zum nächsten Schritt übergehen.
Schritt 2: So identifizierst du Redakteur:innen für dein Startup
Wenn du deine Zielmedien gefunden hast, musst du die richtigen Redakteurinnen und Redakteure identifizieren, die für diese Medien arbeiten. Du solltest herausfinden, welche Arten von Geschichten und Formaten sie bevorzugen. Das können etwa Interviews oder Hintergrundberichte sein.
Redakteur:innen suchen nach Geschichten, die ihrer Leserschaft gefallen. Wenn du verstehst, worauf sie Wert legen, kannst du deine Geschichte entsprechend pitchen. In den Mediadaten des Magazins findest du meistens auch eine Auflistung aller Redakteurinnen und Redakteure, die für ein Online-Magazin schreiben. Die Mediadaten werden häufig in der Fußzeile der Website verlinkt. Alternativ kannst du auch das Suchfeld für eine gezielte Suche nutzen.
Im Internet finden sich auch einige spezialisierte Dienstleistungen und Datenbanken, die dir bei der Identifizierung von Journalistinnen und Journalisten helfen können (z.B. Cision oder Meltwater). Diese Angebote sind jedoch in den meisten Fällen kostenpflichtig.
Wenn du deine Lieblingsredakteur:innen gefunden hast, kannst du sie nun über LinkedIn suchen und kontaktieren. Solltest du in den Mediadaten eine personalisierte E-Mail-Adresse gefunden haben, kannst du es auch darüber versuchen.
Schritt 3: Den perfekten Pitch schreiben – Tipps für eine erfolgreiche Medienanfrage
Bitte sende der Redakteurin oder dem Redakteur niemals dein Pitchdeck! Sie erhalten täglich unzählige Anfragen und Pressemitteilungen, die dann gerne auch in den Papierkorb wandern, ohne dass sie eine nähere Betrachtung erfahren.
Eine personalisierte Ansprache ist daher die Basis für eine erfolgreiche Kontaktaufnahme. Die Nachricht sollte nicht mehr als fünf Zeilen umfassen, deine zentrale Botschaft und Storyidee enthalten. Eine gute Storyidee sollte originell, relevant und interessant für das jeweilige Zielmedium und dessen Leserschaft sein. Die Idee sollte so interessant sein, dass sie die Aufmerksamkeit des Redakteurs/der Redakteurin auf sich zieht und ihn/sie dazu anregt, mehr darüber zu erfahren und darüber zu schreiben. Natürlich ist es wichtig, dass die Geschichte mit deiner Marke in Verbindung steht, um die Medienpräsenz für dein Startup zu erhalten.
Schritt 4: Kontakte pflegen – Wie du den Draht zu Journalist:innen aufrechterhältst
An dieser Stelle vielleicht schon mal: Glückwunsch! Vielleicht konntest du bereits deine erste Story an Land ziehen und bist in deinem Wunschmedium erschienen. Aber es muss nicht bei einer Story bleiben. Die anderen Medien werden zwar nicht über dieselbe Geschichte schreiben. Manchmal lohnt es sich aber, das Thema auf eine andere Weise zu beleuchten oder andere Vorschläge zu machen. Indem du weiterhin deine Geschichte interessant und ansprechend präsentierst, kannst du die Beziehungen zu den Medien weiter ausbauen und vielleicht sogar dafür sorgen, dass diese immer wieder auf deine Geschichten zurückkommen.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Medienpräsenz erfolgreicher Startups ist, dass sie Beziehungen zu Journalist:innen aufbauen und diese pflegen. Man sollte sie deshalb nicht nur bei der Verbreitung seiner Nachrichten im Auge behalten, sondern auch ihre Arbeit verfolgen und ihnen Feedback geben, wenn sie gute Artikel über das Startup oder die Branche veröffentlichen. Es ist ein Geben und Nehmen, wie in den meisten Fällen.
Außerdem ermöglicht du dir damit einen leichteren Einstieg für Neuigkeiten, falls du doch mal eine Pressemitteilung vorbereiten und an die Redaktionen bringen willst. Wenn sie bereits etwas über dich veröffentlicht haben, ist es wahrscheinlicher, dass sie mit deiner Pressemitteilung ihrem Bericht ein Update oder einen Nachfolger verpassen. Ja, wir haben zu Beginn geschrieben, dass du keine standardisierten Pitches oder Pressemitteilungen für die Kontaktaufnahme verwenden solltest. Aber hast du bereits die erste Kontaktaufnahme hinter dir und einen Fuß in der Tür zur Redaktion, ist eine Veröffentlichung gar nicht so unwahrscheinlich.
Das Zauberwort lautet hierbei: Relevanz. Die Auszeichnung eures Startups im Rahmen eines regionalen Wettbewerbs ist weniger relevant als der erfolgreiche Abschluss einer Finanzierungsrunde in Millionenhöhe. Habt ihr einen guten Draht zur Redakteurin oder zum Redakteur, solltet ihr das nicht unversucht lassen.
Schritt 5: Mit regelmäßigen Medienanalysen schneller auf Negativ-PR reagieren
Wenn du bereits zum Medienprofi aufgestiegen bist und deine Medienpräsenz zu einem Selbstläufer geworden ist, solltest du deine PR-Strategie fortlaufend evaluieren und anpassen, um sicherzustellen, dass sie effektiv ist und sich an Veränderungen in der Branche anpasst. Umso wichtiger wird es dann sein, Medienberichte über dein Startup und die Branche zu verfolgen, um Trends zu erkennen und neue Geschichten zu erzählen.
Ein kontinuierliches Monitoring und Medienanalyse sind ebenfalls wichtig, sollte dein Startup bei einem Bericht mal nicht so gut wegkommen. Dann kannst du schnell auf negative Berichterstattung reagieren und lässt keine Zeit verstreichen. Es gibt viele Agenturen und Anbieter für kontinuierliche und zugeschnittene Medienanalysen, die jedoch in den meisten Fällen kostenintensiv sind. Ab diesem Zeitpunkt ist es sinnvoll, sich Gedanken über eine eigene Presseabteilung zu machen, die das mediale Geschehen regelmäßig beobachtet und bei negativer PR entsprechend schnell reagiert.
Die wichtigsten Bullet Points zum Mitnehmen
- Eine starke Medienpräsenz ist für Startups von entscheidender Bedeutung, um ihre Bekanntheit zu erhöhen, Kund:innen und Investor:innen anzuziehen und ihr Geschäftswachstum zu fördern
- Da PR kein Selbstzweck ist, musst du zunächst deine Hauptziele definieren, die du mit einer Medienpräsenz erreichen möchtest
- Die zentrale Botschaft ist der Kern jedes Pitches vor den Redaktionen
- Die richtige Medienauswahl und die Pflege von Kontakten zu Journalist:innen sind entscheidend
- Verwende bei der Kontaktaufnahme ausnahmslos eine personalisierte Ansprache
- Die Relevanz einer Story entscheidet über den Erfolg deines Pitches
- Mit regelmäßigen Medienanalysen kannst du schneller auf negative Berichterstattung reagieren