Anzeige | Bezahlter Gastbeitrag von Lucas Bechtle von Digital Future
Der Begriff "Diversity" drückt Vielfalt aus. Genauer gesagt steht der Begriff für den respektvollen und bewussten Umgang von Vielfalt nicht nur auf globaler Ebene, sondern auch in jedem einzelnen Unternehmen. Klar ist: Vielfalt leben ist ethnisch, kulturell, aber auch unternehmerisch ein voller Gewinn für alle. Der Begriff ist in aller Munde und Slogans wie: „Wir leben Vielfalt“ erfreuen sich großer Beliebtheit. Gerade in Startups herrscht oft die Auffassung, dass man doch per se sehr innovativ, aufgeschlossen und damit automatisch divers sei.
Die Startup-Realität sieht anders aus
Doch ist dem wirklich so? Ein Realitätscheck zeigt, dass das in vielen Unternehmen nicht stimmt: Der Deutsche Start-up Monitor untersucht einmal im Jahr die wichtigsten Trends im deutschen Start-up-Ökosystem. Danach steigen die Gründungen mit einem weiblichen GründerInnen-Team zwar leicht an, dennoch waren 2021 gerade einmal 17,7 Prozent der GründerInnen weiblich. Bisher spielt Diversity bei der Zusammensetzung von Start-up-Teams eher eine untergeordnete Rolle. GründerInnen-Teams bleiben oft eindimensional, männlich und weiß.
Neben der Debatte um mehr Gleichberechtigung und Gerechtigkeit mehren sich die objektiven Hinweise, dass Diversity ein wesentlicher Erfolgsfaktor auch für Startups ist. So zeigt eine aktuelle Studie von European Women in VC, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen mit einem signifikant höheren Frauenanteil in Führungspositionen profitabel sind, um 25 % höher ist als bei Unternehmen mit rein männlich besetzter Chefetage. Und Investitionen in von Frauen* geführte Startups bringen den AnlegerInnen deutlich bessere Renditen. Der logische Schluss : Ein Wandel in der Startup-Szene hin zu mehr Diversität würde Deutschland auch wirtschaftlich gut tun - Doch wie fängt man an mit Diversity?
Der Status Quo im Startup Umfeld ist nicht zufriedenstellend
Mit unserem Projekt "Digital Future Growth Partners" setzen wir genau hier an. Unser Ziel ist es, Diversity und Inklusion gerade in jungen Unternehmen gezielt zu fördern und so auch einen positiven Wandel in unserer Gesellschaft mitzugestalten.
Damit möchten wir insbesondere Nachwuchs-CEOs das Rüstzeug an die Hand geben, um Diversity und Inklusion von Anfang an in ihren Unternehmen zu etablieren. Dazu haben wir ein Hands-on-Schulungsprogramm für GründerInnen entwickelt, das beispielsweise in einem Schritt-für-Schritt-Handbuch alle wichtigen Aspekte abdeckt, um Diversität und Inklusion im eigenen Unternehmen zu etablieren. Denn wir sind überzeugt: Diversity im Führungsteam ist essentiell, um ein nachhaltig erfolgreiches Startup aufzubauen.
Erster Schritt: Erkennen von eigenen stereotypen Bildern
Gemeinsam mit den Startups wollen wir an den Startbedingungen und Organisationskulturen arbeiten. Gemeinsam brechen wir unbewusste Wahrnehmungsverzerrungen auf: Denn unsere Systeme, in denen wir leben und arbeiten, basieren nach wie vor auf der männlichen Norm. Durch die Prägung in und mit diesen Systemen bilden und verfestigen sich Stereotype, die sogenannten „unconscious bias“. Es sind unsere blinden Flecken, die unterbewusst unser alltägliches Verhalten beeinflussen, indem sie unseren Alltag vereinfachen und die Komplexität reduzieren, um Informationen effektiver zu verarbeiten. Unser Gehirn nimmt gedankliche Abkürzungen, handelt nach Faustregeln und reproduziert stereotype Bilder und Vorurteile.
Solche „unconscious bias“ zu erkennen, zu reflektieren und ihre Bedingungen an unterschiedlichen Stellen auszuhebeln, gehört zu unserem Ziel. Gemeinsam mit den GründerInnen diskutieren wir, wie Missverständnisse entstehen und Personalentscheidungen beeinflusst werden. Vereinfacht gesagt geht es darum, seine eigenen Überzeugungen zu überprüfen, mit anderen in den Dialog zu treten, daraus zu lernen und dadurch Entscheidungsmöglichkeiten zu erweitern.
Schritt für Schritt zu einem diversen Team
Gemeinsam mit den Teams erarbeiten wir konkrete Maßnahmen zur Umsetzung von Diversity-Konzepten. Die wahrscheinlich wichtigste erste Maßnahme, um Diversität im Unternehmen zu verankern, ist, Leitlinien zu verfassen, in denen die Förderung von Diversity niedergeschrieben ist oder die vorhandenen um diesen Punkt zu ergänzen.
Dazu gehören auch Grundsätze, wie ein Diversity-Recruiting gestaltet wird. Wichtig ist hierbei, dass es noch immer darum geht, den besten Kandidaten oder die beste Kandidatin für die Rolle zu finden. Aber alle sollen, unabhängig von ihrem Hintergrund, eine faire Chance bekommen. Es geht also darum, bereits beim Recruiting alle möglichen BewerberInnen mit einzubeziehen. Recruiter und Recruiterinnen müssen sich darüber bewusst sein und im nächsten Schritt den eigenen Bias bekämpfen. Im Recruiting gibt es viele Möglichkeiten der Umsetzung. Ein standardisierter Prozess kann zum Beispiel helfen, nicht in Gefahr zu laufen, nach persönlichen Vorlieben auszuwählen. KI und SaaS im HR nehmen an Bedeutung zu. Sie unterstützen, den Unconscious Bias zu reduzieren. Bewährte Lösungen bieten zum Beispiel die Aivy.App oder Testgorilla. Personalberatungen können neben dem Einsatz von digitalen Lösungen unterstützen, da ein diverserer Pool einbezogen werden kann.
Es gibt noch weitere zahlreiche Punkte, die geeignet sind, das vorhandene Team für Diversity zu sensibilisieren: Die Analyse des Ist-Zustands gemeinsam mit Expertinnen zum Beispiel von der Strategie- und Managementberatung von Global Digital Women, Das Verwenden von genderneutraler Sprache auf der Webseite und anderen Kanälen. Das Verwenden von Tools im Rekrutierungsprozess, zum Beispiel das von Inclusion Nudges.
Über DF Growth Partner
Es geht bei DF Growth Partner um die Erarbeitung eines individuell passenden Konzepts für jedes Startup. Am Ende des soll jede und jeder im Unternehmen wissen, dass Diversity zur Unternehmenskultur gehört. Um dieses Ziel zu erreichen, bietet das Unternehmen einen bunten Blumenstrauß an möglichen Maßnahmen. So wollen sie von Beginn an bei der Implementierung mithelfen, um langfristig ausgeglichene Teams zu schaffen und die Start-up-Szene bunter und damit wirtschaftlich erfolgreicher zu machen.