Quelle: Baby Sweets GmbH
Die Baby Sweets Gründer Tino Hartmann und Tom Wachsmann haben vor Kurzem mit der Hilfe von Dr. Anne Baschus eine Investitionsrunde erfolgreich abgeschlossen.
Im Baby Sweets-Lager in Zöschen wird ausgepackt. Hunderte Strampler, Bodies und Lätzchen müssen den richtigen Platz finden, damit die Bestellungen von „Deutschlands süßestem Baby-Shop“ schnell verarbeitet werden können. Nicht nur in Supermärkten kommt man seit Beginn der Corona-Krise mit dem Einsortieren der Neuware kaum hinterher, auch beim E-Commerce-Startup im Segment Baby-Mode ist Bewegung in den Regalen.
Ein Gastbeitrag von Anne Breitsprecher, Univations.
Eine Mischung aus Krise und guter Planung
Beinahe 500.000 Facebook-Follower und Fans des Shops können einfach nicht genug bekommen, Tendenz steigend. Erst Anfang März erhielt das Unternehmen eine Anschlussfinanzierung durch bmp Ventures mit dem IBG Fonds und der Mitteldeutsche Wohnwert GmbH (MWW Gruppe).
„Die Nachfrage ist bei Baby Sweets schon vor der Krise größer als das Angebot gewesen. Nachdem der Einzelhandel schließen musste, haben sich unsere Umsätze verdreifacht – und das, ohne das Marketingbudget zu erhöhen.“, sagt Mitgründer Tom Wachsmann.
Dass sie diese Nachfrage überhaupt bändigen können, sei besonders günstigen Umständen geschuldet, so der Baby Sweets Geschäftsführer weiter. Ihr Erfolgsrezept: Produkte, die Emotionen wecken, sowie „eine Mischung aus Krise und eigener Planung“.
Das frische Kapital investierten die Experten für hochwertige Baby-Kleidung vor allem in Produkte. Die Ware hatte das Startup schon vor der Corona-Krise bestellt, und das Lager war somit pünktlich zur Krise voll.
„Wir haben Glück gehabt.“
Ostern stand vor der Tür, Geschenke wurden gesucht und Babys werden weiter geboren. Zudem wachsen diese schnell aus den Stramplern heraus, das macht die Mode für die ganz Kleinen zum größeren Bedarfsmittel, als es Kleidung für Erwachsene ist. Klarer Vorteil für Baby Sweets.
Mehr helfende Hände statt Kurzarbeit in Zeiten der Corona-Krise
Eine Herausforderung ist die Situation für das Startup trotzdem. Im Gegensatz zum Backoffice muss das Lager immer besetzt sein. Home-Office ist beim Verpacken von Baby-Sachen nicht möglich. Auch ergeben sich aus einem höheren Bestellvolumen größere Retouren-Mengen. Kurzerhand wurde das 1-Schichtsystem im Baby Sweets-Lager um eine zweite Schicht erweitert.
„Unser Stammpersonal haben wir innerhalb von einer Woche verdoppelt. Ein Glück, wir konnten so schnell Leute finden. Die Arbeit wäre sonst nicht zu schaffen“, sagt Tom. „Wir sind auch sehr bedacht, die aktuellen Regeln rund um das Thema Corona einzuhalten. Daher haben wir verschiedenste Maßnahmen getroffen, um einer potenziellen Gefahr vorbeugen zu können. So gibt es unter anderem ein Kontaktverbot zwischen den zwei Schichten.“
Die Investoren und die MitarbeiterInnen dürften die Zahlen freuen. Aktuell verstärkt eine Rabattaktion das Geschäft mit der Baby-Ware zusätzlich. Doch dass die Corona-Krise deutliche wirtschaftliche und kulturelle Folgen haben wird, darin ist sich der Gründer sicher. Eine positive Folge davon wird wohl das Voranschreiten der Digitalisierung sein.
Mit einem Rückgang der Zahlen in alte Verhältnisse rechnet er nicht, denn Neukunden die jetzt auf den Online-Shop aufmerksam werden, wollen sie mit ihren Produkten überzeugen.