Quelle: Infinite Devices
Das Infinite Devices Gründerteam Alexandra Sarstedt, Alexander Alten-Lorenz, Bruno Kramm und Marko Sarstedt.
Vor kurzem ist Bruno Kramm mit seinem Team nach Magdeburg gezogen, um das Tech-Startup Infinite Devices zu gründen. Mit der Entscheidung ist der Gründer sehr glücklich. Das Startup hat gerade ein Investment in Höhe von 1,3 Millionen Euro eingesammelt. Ihr Produkt – die IoT Plattform infinimesh – organisiert autark im eigenen Rechenzentrum oder in der Cloud die Steuerung, Verwaltung uns Auswertung von IoT-Geräten und Sensoren. Wir haben mit dem Berliner über das Internet der Dinge, den Standort Magdeburg und die Herausforderungen beim Gründen gesprochen.
Wer seid ihr, als Team?
Die vier Gründer, Alexander Alten-Lorenz (CTO), mit über 20 Jahren Erfahrung bei Cloudera, Google, E.ON in der Entwicklung. Prof. Marko Sarstedt (CMO), zuständig für das Marketing und medienerfahrener Marketingprofessor der Uni Magdeburg. Alexandra Sarstedt (HR & Legal), mit viel Erfahrung für moderne Firmenkultur und ich, Bruno Kramm als (CEO), mit 30 Jahren als Geschäftsführer in der Musikbranche, Consulting und IT.
Wann und wo habt ihr gegründet?
Unsere GmbH Infinite Devices hatten wir bereits im Februar 2020 gegründet, davor wurde aber bereits knapp 2 Jahre lang die IoT Plattform infinimesh entwickelt. Jetzt nach erfolgreichem, siebenstelligen VC haben wir unser Motherspace in Magdeburg eröffnet.
Könnt ihr eine Lanze für strukturschwache Regionen brechen?
Sachsen-Anhalt war für uns trotz anfänglicher Berührungsängste ein epischer Gewinn: Günstige Mieten, gutes Lohnniveau, kurze Wege, hilfreiches Netzwerk in den Ministerien ermöglichen und die Konzentration auf das Wesentliche, unsere Plattform.
Stell dir vor, du müsstest das Konzept IoT vor einer Schulklasse präsentieren. Wie würdest du es erklären?
Jungen Menschen liegt diese Technik erstaunlicherweise gar nicht so fern, da sie ja bereits in der Digitalisierung groß geworden sind und dieser nächste Schritt der technologischen Entwicklung für sie häufig eine logische Konsequenz darstellt.
Einfach erklärt ist das Internet der Dinge die Erweiterung des Internets auf all die Dinge des alltäglichen Lebens, die bisher noch kein Teil der Vernetzung waren. Aber auch komplexe Maschinensteuerungen, die um intelligente Funktionen erweitert werden. Messwerte und Daten jener bisher nicht vernetzter Dinge werden auf der IoT Plattform konzentriert, weiterverarbeitet und aufbereitet. Darunter fällt auch die Kommunikation zwischen Geräten und die Steuerung komplexer Vorgänge, wie z.B. auch das autonome Fahren.
Quelle: Infinite Devices
In Kombination mit KI und Blockchain entsteht ein riesiger Mehrwert. Der Datenumfang wird enorm und benötigt daher dringend skalierbare und sichere Plattformen. Für 2025 sind konservativ geschätzt weltweit 90 Zetabytes (1 ZB = 10007 Bytes) IoT Datenvolumen prognostiziert.
Welches Problem löst ihr mit Infinite Devices, und welche Rolle spielt ihr für die IoT Branche?
Unsere Open Source Plattform infinimesh ist die erste Cloud native, skalierbare IoT Plattform, die 100%ige DSGVO Konformität garantiert. Unsere Nutzer können auf die bisherigen Platzhirsche, die amerikanischen Cloudprovider wie Azure, AWS, Google Cloud verzichten, zumal ab 2021 wegen des US Cloud Acts eine rechtlich sehr fragwürdige, dem europäischen Datenschutz vollkommen zuwiderlaufende Grauzone entsteht.
Darüber hinaus garantiert infinimesh die Portierbarkeit von IoT Daten zwischen verschiedenen Plattformen und sichert vor den klassischen Lock-In Effekten der aktuellen IoT Branche. Wir bieten eine einfach zu konfigurierende Plug-and-play Infrastruktur für die Sensorik und eine Vielzahl von Lösungen für den Datenverkehr auch in strukturschwachen Gegenden.
Welche sind die größten Herausforderungen in der IoT Branche?
In Deutschland muss man als IoT Anbieter in End-to-End Architekturen denken und den klassischen KMU den Mehrwert differenziert vor Augen führen. Dabei gilt es besonders Schwellenängste mit dieser Technologie zu überwinden. Gerade IoT ist hierzulande häufig zu sehr von „Marketing-Sprech“ geprägt und verstellt dabei die eigentlichen Chancen maßgeschneiderter und kostenbewusster Lösungen für kleine und agile Unternehmen.
Was war das größte Learning bei der Suche nach einem passenden Investor für euer Startup?
Das Erklären der Technologie, das Erzeugen grundlegenden Verständnisses für vernetzte Prozesse im IoT. Dazu zählen das Definieren von plausiblen Zahlenwerten des kollaborativen Mehrwerts für Firmen, die lernen, sich als Netzwerke zu begreifen, bis zum Erklären Datenschutzrelevanter Aspekte. All das in einen Businessplan zu gießen, war harte Arbeit, aber auch ein enormer Lernprozess, der unseren eigenen Fokus noch gestärkt hat.
Nenne drei Dinge, die du, wenn du ein zweites Mal gründen würdest, anders machen würdest.
Von Anbeginn Consultinghilfe in Anspruch zu nehmen, keine kostspielige Briefkastenadresse nutzen, nicht in einer Pandemie zu starten!