Am 4. Juli 2023 fand die Sächsische Innovationskonferenz in Dresden statt, an der rund 1.000 Personen teilnahmen. Das Programm umfasste unterschiedliche Elemente wie Präsentationen, Ausstellungen und Netzwerkmöglichkeiten. Im Rahmen der Konferenz wurden zudem die Sächsischen Staatspreise für Gründung, Transfer und Innovation vergeben. Die Veranstaltung wurde von futureSAX, der Innovationsplattform des Freistaates Sachsen, organisiert.
Die Veranstaltung lief von 10:00 Uhr bis 22:00 Uhr und bot den Teilnehmenden ein vielseitiges Rahmenprogramm. Auf drei Bühnen wurden Impulse, Keynotes und Pitches präsentiert, während im Showcase-Bereich über 100 Aussteller:innen ihre Projekte vorstellten. Weiterhin waren Side Events Teil des Programms und boten weitere Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Austausch.
Ein zentrales Ereignis der Konferenz war die Preisverleihung am späten Nachmittag. Hierbei kürten Martin Dulig, der Sächsische Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie Marina Heimann, Geschäftsführerin der futureSAX GmbH, die Sieger:innen der drei Sächsischen Staatspreise.
In diesem Jahr wurde der Sächsische Gründerpreis zum 23. Mal verliehen. Aus 74 eingegangenen Bewerbungen schafften es zwölf Favorit:innen in die erste Runde der Bewertung durch eine 90-köpfige Jury. Der Sächsische Transferpreis, der erst zum vierten Mal vergeben wurde, zählte neun innovative Transferprojekte zu den Finalist:innen. 19 Projekte waren ursprünglich zugelassen worden, jedoch zog sich eine Bewerbung vor der zweiten Bewertungsrunde zurück. Der Sächsische Innovationspreis, der bereits zum 22. Mal vergeben wurde, hatte elf Nominierte aus 38 zugelassenen Bewerbungen. Drei Kriterien waren für die Auswahl entscheidend: der Innovationsgrad, unternehmerisches Engagement und der wirtschaftliche Erfolg der Innovation.
Die Sächsische Innovationskonferenz wurde in diesem Jahr zum elften Mal von futureSAX organisiert und konnte eine Rekordteilnahme von etwa 1.000 Personen verzeichnen. Das Wachstum der Veranstaltung wird insbesondere der steigenden Bekanntheit der Wettbewerbe um die Sächsischen Staatspreise zugeschrieben, die vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr ausgelobt werden.
futureSAX, die Innovationsplattform des Freistaates Sachsen, unterstützt und vernetzt Akteur:innen im sächsischen Gründungs-, Transfer- und Innovationsökosystem. Ziel ist es, die Sichtbarkeit von Innovationen zu erhöhen und die Effektivität von Innovationsprozessen zu steigern. Ebenso fungiert futureSAX als Vermittler zwischen Kapitalgebern und Gründungs- sowie Wachstumsunternehmen.
Die Gewinner:innen des Sächsischen Gründerpreises 2023
© futureSAX GmbH
Poweron GmbH
Das Team der Poweron GmbH aus Dresden.
Platz 1: PowerOn GmbH, Dresden
Die Preisträger:innen haben sich auf die Entwicklung von flexibler, bionischer Robotertechnik spezialisiert. Ihre Technologien ermöglichen es Robotern, ein äußerst präzises „Fingerspitzengefühl“ zu erlangen. Durch die Kombination von moderner Robotertechnik und bionischer Inspiration schafft PowerOn Lösungen, die eine breite Palette von Anwendungen in verschiedenen Industriezweigen eröffnen, von der Produktion bis hin zur Medizin, und bietet so effiziente und flexible Lösungen für komplexe Aufgaben. PowerON ist aktuell Teilnehmer des SpinLab-Accelerator-Programms. SpinLab begleitet und unterstützt das Startup durch Mentoring, Coaching und Netzwerken.
Platz 2: Die Credoxys GmbH, Dresden
Das Startup entwickelt organische Redox-Technologie, die unter anderem in organischer Elektronik und erneuerbaren Energien Anwendung findet. Ihre innovativen Lösungen tragen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Effizienz dieser Technologien bei.
Platz 3: Dive Imaging Systems GmbH, Dresden
DIVE bietet eine kombinierte Hard- und Softwarelösung für maschinelles Sehen, die die Zuverlässigkeit der Halbleiterproduktion erhöht und gleichzeitig den Ausschuss reduziert, was zu Kosteneinsparungen führt.
Platz 3: Die TRIMT GmbH, Radeberg
Die TRIMT GmbH nutzt den Biomarker αvβ6-Integrin, um mit dem Radiopharmazeutikum Ga-68-TRIVEHEXIN Bauchspeicheldrüsenkrebs zu lokalisieren und die Behandlung zu optimieren. Ihre Forschung und Innovationen tragen dazu bei, neue Möglichkeiten für die Bildgebung und Behandlung in der Medizin zu schaffen.
Publikumspreis: Henning, Meyer-Götz, Quis & Steiger GbR - Vegane Fleischerei, Dresden
Das Unternehmen begann mit einem kleinen Laden in Dresden und erweiterte sich schnell zum E-Commerce, um erfolgreich Produkte anzubieten, die ohne tierische Produkte auskommen. Ihr Ziel ist es, das fleischlose Angebot in Deutschland zu vergrößern und nachhaltiger zu gestalten und ermöglichen, im Rahmen der Lizenzierung ihrer Marke und Produkte eigene vegane Fleischereien zu eröffnen.
Die Gewinner:innen des Sächsischen Transferpreis 2023
© futureSAX GmbH
Dr. Johannes Notni
Nuklearmedizin-Experte und CSO von der Trimt GmbH aus Radeberg.
Platz 1: Dr. Johannes Notni
Ehemals am Institut für Pathologie der Technischen Universität München tätig und heute Chief Scientific Officer (CSO) der Trimt GmbH, leitet ein Transferprojekt zur Translation und klinischen Anwendung von Radiopharmazeutika, die nicht auf das αvβ3-Integrin abzielen. Johannes Notni trägt dazu bei, innovative Lösungen für die medizinische Bildgebung und Behandlung zu entwickeln.
Platz 2: Dr. Richard Gloaguen
Dr. Richard Gloaguen vom HIF am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf wurde von TheiaX für sein Engagement im Transferprojekt "Nachhaltige, effiziente Rohstofferkundung mit KI-gestützten Bildgebungs- & Kartierungsverfahren" vorgeschlagen. Als Vorreiter neuer Technologien in der Erforschung von Bodenschätzen unterstützte Dr. Richard Gloaguen auch Wissenschaftler:innen, die in die von ihm initiierte und begleitete Ausgründung TheiaX wechselten.
Platz 3: Holger Kunze
Holger Kunze vom Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU arbeitet im Rahmen des Projekts "Räucher-Willy - Hightechmaterial trifft traditionelles erzgebirgisches Kunsthandwerk" zusammen. Das Projekt wurde von der Werkstatt alter Volkskunst Original Füchtner in Seiffen vorgeschlagen.
Sonderpreis für Technologiermittler: Christian Christesen
Christian Christesen, Innovationsmanager für Ressourcentechnologien am HZDR - Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, erhielt den Sonderpreis für Technologiemittler. Als Gründer und Geschäftsführer der TheiaX GmbH wurde seine Initiative und betriebswirtschaftliche Ausrichtung bei der Gründung der Firma von der Jury gewürdigt.
Die Gewinner:innen des Sächsischen Innovationspreis 2023
© futureSAX GmbH
Novum Engineering GmbH
Das Team der Novum Engineering GmbH aus Dresden.
Platz 1: Novum Engineering GmbH, Dresden
Die NOVUM engineerING GmbH aus Dresden hat sich auf die Nutzung von KI spezialisiert, um den Ladezustand, die aktuelle Kapazität und die erwartbare Lebensdauer von Batterien in Sekundenschnelle zu bestimmen. Dadurch können Batterien länger genutzt und mehrfach wiederverwendet werden, was sowohl innovativ als auch nachhaltig ist. Laut Manuela Harken, Abteilungsleiterin Wirtschaft bei der Sächsischen Aufbaubank - Förderbank und Jurymitglied, ermöglicht die KI-gestützte Innovation in Sekundenschnelle mehrere Lebenszyklen für Batterien, was sowohl wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen als auch positive Effekte für die Umwelt bringt.
Platz 2: Anvajo GmbH, Dresden
Sie entwickeln eine innovative Lösung, bei der ein miniaturisiertes Spektrometer mit einem digitalen Mikroskop kombiniert wird, um Diagnosen direkt am Ort des Bedarfs in verschiedenen Branchen zu ermöglichen. Ihr Anwendungsbereich erstreckt sich auf Proben wie Blut, Urin, Sperma und Wasser. Durch ein spezielles Probenträgersystem wird die Präanalytik unterstützt, indem es die Verarbeitung und Bereitstellung der zu analysierenden Flüssigkeiten ermöglicht. Besonders überzeugend war das breite Anwendungspotenzial dieser Technologie und ihr möglicher positiver gesellschaftlicher Einfluss.
Platz 3: Eccenca GmbH, Leipzig
Das Technologieunternehmen konzentriert sich darauf, seinen Kunden den Zugang zu den richtigen Daten zur richtigen Zeit zu ermöglichen. Die Eccenca GmbH bewältigt die Anforderungen einer komplexen physischen Infrastruktur für Mobilfunknetze in Echtzeit mit ihrer digitalen Software Supply-Chain. Durch Automatisierung können bis zu 25 % Energie eingespart werden.
Platz 3: MSG Lithoglas, GmbH Dresden
Die MSG Lithoglas GmbH bietet eine innovative UVC-Lichtlösung zur effizienten Desinfektion von Viren, Bakterien und anderen Krankheitserregern in Wasser, Luft und auf Oberflächen. Durch die Verwendung von integrierten Mikrospiegeln wird eine hocheffiziente Lichtausbeute erzielt, um optimale Desinfektionsergebnisse zu gewährleisten.
Sonderpreis der sächsischen Handwerkskammern: Werner Chr. Schmidt – Mundstück- & Metallblasinstrumentenbau, Markneukirchen
Die Manufaktur Werner Chr. Schmidt - Mundstück- & Metall-Blasinstrumentenbau wurde für ihre innovative Trompete, die frei von Blei und Nickel ist, mit dem Sonderpreis der Sächsischen Handwerkskammern ausgezeichnet. Diese wegweisende Neuerung des Traditionsunternehmens aus Markneukirchen zeigt, wie sie aktiv auf die Anforderungen des Verbots von Blei und Nickel gemäß der Europäischen REACH-Verordnung reagieren.