Von einer Idee, die in trister Garagenromantik entsteht, bis zum offenen Loft-Büro mit Tischkicker-Atmosphäre – minimalistisch, kreativ und dynamisch: Diese Bilder kommen uns in den Sinn, wenn wir an Startup Erfolge denken. Mitteldeutschland spielt dabei als Kulisse eher selten eine Rolle. Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bündeln lediglich 6 Prozent der Unternehmensgründungen in Deutschland (Deutscher Startup Monitor 2023). Doch bei genauerem Hinschauen werden hier jede Menge Success Stories geschrieben!
Vernetzung und gezielte Innovationsförderung im Fokus
Erfolgreiche Startup-Ökosysteme profitieren von einem starken Austausch untereinander. Investor:innen, Gründungsprogramme sowie innovationsfreudige Universitäten und Hochschulen sind essentielle Faktoren. Blicken wir auf Thüringen, so bietet das vergleichsweise kleine Bundesland eine hohe Dichte an Akteur:innen sowie eine starke Vernetzung untereinander. Teil davon ist das Thuringian Regional Innovation Program, kurz TRIP. Das Programm wurde 2019 von der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx) im Projekt ThEx innovativ ins Leben gerufen.
Das Ziel des Startup-Accelerators ist es, die besten Voraussetzungen für die Startup-Community Thüringens zu schaffen, innovative Startups zu beschleunigen sowie Synergien und Kooperationen bei like-minded Menschen zu erzeugen. Im Innovationshotspot TRIP treffen Startups auf ein engagiertes Netzwerk aus erfahrenen Mentor:innen, Investor:innen, KMU und Branchen-Expert:innen. Durch Workshops und individuelle Coachings werden die Geschäftsmodelle genau unter die Lupe genommen. Wie kann die Skalierbarkeit als wichtiges Kriterium für VC-Investments erhöht werden? Welche Finanzierungsstrategie passt zu dem jeweiligen Konzept? Wie gelingt der Go-to-Market im B2B-Sektor? Die Workshopreihe deckt alle relevanten Themen von klarer Wachstumsstrategie bis hin zur Investor:innenansprache ab. Gemeinsam werden Prozesse sowie Entscheidungen hinterfragt und die Schritte identifiziert, die das jeweilige Startup voranbringen.
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06.03.2024 Erfurt: Demo Day des TRIP Programms (Thüringer Regionale Innovationsprogramm) der STIFT Thüringen im Mehnert Labor. Foto: Thomas Müller
Success Stories abseits der Startup Hotspots
Durch den hohen Innovationsgrad und die ausgeprägte Wachstumsorientierung ist das Thema Finanzierung für Startups essenziell. Weiterhin ist der ungestillte Kapitalbedarf unter den Top 3 Gründen für das Scheitern von innovativen Gründungen.
Genau aus diesem Grund setzt sich TRIP das Ziel, Thüringer Startups in dem intensiven Programm gezielt Investment ready zu machen. Jedes Jahr werden rund 10 innovative Teams dahingehend beschleunigt und intensiv gecoacht. Das Ergebnis: In Summe profitieren rund 50 Prozent der TRIP-Finalist:innen von einem anschließenden Investment.
So gelang es im vergangenen Jahr beispielsweise FluIDect, FreeMom und ProSports.Zone ein Investment innerhalb kürzester Zeit nach der Teilnahme abzuschließen. Und auch 2024 lassen die Erfolge nicht auf sich warten. Einer ist in|stead, eine Ausgründung aus der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Das Startup entwickelt nachhaltige wasserabweisende Oberflächenbeschichtungen, die völlig ohne toxische Chemikalien oder Kunststoffe auskommen, eine gute Performance zeigen und einen klaren ökologischen Vorteil bieten. „Unsere Beschichtungen sind nicht nur biologisch abbaubar, sondern auch universell einsetzbar auf Textilien, Papier, Holz oder Keramiken“, erklärt Dr. Patrick Bräutigam, CEO von in|stead. Mit ihrer Materialinnovation zielt das Startup auf den Cleantechmarkt ab und revolutioniert bisherige Oberflächentechnologien.
Der Erfolg ist vorprogrammiert! Denn nicht nur der Innovationsgehalt ist entscheidend für den Markteintritt, auch das Thema Impact spielt eine immer größere Rolle. So sind Startups wesentliche Wirtschaftstreiber und liefern mit ihren Innovationen gleichzeitig Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Impact Startups wie in|stead leisten daher einen entscheidenden Beitrag zur Nachhaltigkeitstransformation unserer Gesellschaft.
Ready for Investments?
Für die notwendige Beschleunigung auf dem Weg der eigenen Success Story öffnet TRIP die sechste Bewerbungsphase. Noch bis zum 15. Oktober können sich Teams aus Thüringen mit ihrer Innovation für das Accelerator-Programm bewerben.
In den folgenden 6 Monaten profitieren die Teilnehmenden von der individuellen Weiterentwicklung ihres Geschäftsmodells und werden Teil einer regionalen, nationalen und internationalen Startup-Community. Die anschließenden 3 Monaten fokussieren sich auf das Erreichen der Investmentreife in der Final TRIP-Class.
Gesucht werden Teams mit innovativen Konzepten in der Vorgründungsphase, Startups, Intrapreneur:innen und Wissenschaftler:innen, die aus ihrer Idee ein unternehmerisches Konzept entwickeln möchten. TRIP heißt alle Innovator:innen willkommen, die ihre Innovation Investment ready machen wollen. Mehr Infos unter: www.trip.community.
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Erfolgspotentiale in Mitteldeutschland ergreifen und Innovation beschleunigen
Berlin und München sind unangefochten die wichtigsten Startup-Hotspots im deutschen Ökosystem. Doch verrät ein genauerer Blick: Mitteldeutschland muss sich nicht verstecken!
„In Deutschland scheitern in der Regel 80-90% der Startups innerhalb der ersten drei Jahre. Von allen an TRIP teilnehmenden Startups haben sich bis heute 70% erfolgreich auf dem Markt etabliert. Das zeigt, wie durch intensive Begleitung und ein starkes Ökosystem Thüringer Gründungen zukunfts- und konkurrenzfähig bleiben können“, sagt Andreas Sonnefeld, Projektleiter des Programms.
Netzwerke stellen neben dem Zugang zu Kapital einen entscheidenden Erfolgsfaktor dar. Dass diese Netzwerke funktionieren, beweisen zahlreiche Erfolgsgeschichten. Allein aus Thüringen kommen 92 „Hidden Champions“, Weltmarkt- und Technologieführer in ihrem Bereich. Von Optik bis Automotiv, von Medizintechnik bis Maschinen- und Anlagenbau, in der Mitte Deutschlands hat sich längst ein spannendes Ökosystem für innovative Ideen gebildet. Nicht umsonst belegt das Land im Vergleich inzwischen Platz 1 bei der Gründung innovativer Startups in Deutschland.
Der Kontakt zu Expert:innen, die Vermittlung von Kontakten und Business-Know-how stellen laut Deutschem Startup Monitor 2023 die drei wichtigsten Unterstützungsdimensionen in der Startup Förderung dar. TRIP bedient diese gezielt und mit voller Leidenschaft auch wieder in diesem Jahr. Get on Board für die TRIP-Class 24/25 und bewirb dich bis zum 15. Oktober!
