Kites For Future nutzt eine innovative Lösung, um Windenergie in Strom umzuwandeln: Drachen. Diese Technologie bietet eine effiziente Alternative zu herkömmlichen Windturbinen. Wir haben mit den Gründern von Kites For Future gesprochen, um mehr über ihre Reise, Herausforderungen und Erfolge zu erfahren.
Vom Aktivismus zur Innovation: Die Gründungsgeschichte
Im Frühsommer 2019 nahm Benjamin an einer von Fridays for Future organisierten Menschenkette um den Bundestag teil. Auf der Suche nach Lösungen zur Bekämpfung der Erderwärmung traf er Volker, der ihm von Enerkite und der Idee, mit Drachen Strom zu erzeugen, erzählte. Begeistert von dieser disruptiven Technologie, begann das Projekt in der Küche und zog bald in die Werkstatt von Marius um, den er auf einer weiteren Demo kennengelernt hatte. Über eine gemeinsame Freundin, die Benjamin auf dem FFF-Sommercamp in Dortmund kennenlernte, entstand die Zusammenarbeit mit Marc von der Akaflieg Berlin, der sich von der Idee begeistern ließ. Gemeinsam arbeiten sie daran, eine Technologie zu entwickeln, die unabhängig von politischer Unterstützung viele Probleme direkt löst.
Die Gründer hinter Kites For Future
Benjamin: Hat Mathematik an der TU Berlin studiert und anschließend Mathematik- und Ingenieursstudenten unterrichtet. Nach seiner Doktorarbeit begann er mit dem Drachenprojekt.
Marc: Studierte Politikwissenschaft und European Affairs in Berlin und Paris. Als begeisterter Tüftler und ehemaliges Mitglied der Akaflieg Berlin hat er bereits an großen Flugzeugen mitgearbeitet und verschiedene Maschinen entwickelt, die das Startup nutzt.
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Die innovative Lösung von Kites For Future
Kites For Future erzeugt Windenergie mit einem Drachen, der am Seil zieht und dadurch eine Rolle am Boden dreht, die Strom erzeugt. Der Drachen segelt dann zurück und das Seil wird mit minimalem Energieaufwand wieder aufgewickelt. „Ein Drachen hat den Vorteil, dass man keinen Turm bauen muss“, erklärt das Team. „Man kann trotzdem den stetigen Wind in großer Höhe ernten, indem man einfach ein längeres Seil verwendet.“ Die Innovationen von Kites for Future liegen in vielen kleinen Details, die es zusammen ermöglichen sollen, den Drachen einmal tatsächlich wirtschaftlich einzusetzen. Dazu gehört eine radikal einfache Flugsteuerung mit komplett neu entwickelter Autopilotsoftware aber auch ein Flügel, der trotz sehr weniger Steuerelemente alle drei für den kommerziellen Betrieb nötigen Flugphasen beherrscht: Senkrechter Start, Achtenflug und waagerechte Landung.
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Herausforderungen und Meilensteine
Die Anfangsphase war geprägt von technischen Schwierigkeiten, insbesondere mit der Leistungselektronik der Bodenstation. „Die selbstgebaute Elektronik hat sehr oft versagt. Es hat geknallt und geraucht,“ erinnert sich das Team. Die Lösung kam dank zweier begabter Skandinavier: Benjamin Vedder und Joel Svensson entwickelten einen programmierbaren und robusten Motorregler. Weitere Herausforderungen waren die Instabilität beim Start des Drachens und der Achtenflug, die durch innovative Lösungen wie den Seilwinkelsensor überwunden wurden.
Kites For Future ist stolz auf ihre schnelle Landung, die es ermöglicht, anderen Luftfahrzeugen oder Vogelschwärmen auszuweichen. „Unser Seilwinkelsensor ist auch ziemlich cool,“ betont das Team. Dieser Sensor basiert auf einem simplen Küchenmagnet und einem eingebauten Kompass und funktioniert äußerst zuverlässig. Weitere Highlights sind die Klapppropeller und die einfach aufgebaute Bodenstation.
Aktueller Stand und Zukunftspläne
Das Startup befindet sich noch in der Entwicklungsphase und arbeitet mit einem Prototypen, der alle Flugphasen beherrscht, jedoch noch nicht in allen Wetterverhältnissen zuverlässig ist. Sobald der kleine Flieger mit 3 Metern Spannweite zuverlässig fliegt, planen sie, größere Versionen zu entwickeln.
Kites For Future ist auf einem vielversprechenden Weg, die Windenergiebranche zu verändern. Mit einer klaren Vision und innovativer Technologie arbeiten sie daran, eine nachhaltige und effiziente Energiequelle zu schaffen. Besucht ihre Website, um mehr über ihr spannendes Projekt zu erfahren und Teil dieser nachhaltigen Bewegung zu werden.