3DQR GmbH
Unter Augmented Reality versteht man die Verschmelzung von virtuellen 3D- Modellen mit der realen Umgebung. So ist es beispielsweise möglich ein neues Möbelstück bereits vor dem Kauf im eigenen Wohnzimmer anzusehen oder die eigene Visitenkarte zum Leben zu erwecken.
Hallo Marcel, schön, dass du dir Zeit für uns nimmst. Bitte stell dich unseren Lesern noch einmal kurz vor.
Hallo, ich bin Marcel Heße und arbeite als Sales & Marketing Manager bei 3DQR.
3DQR beschäftigt sich mit der Augmented Reality, was genau kann ich mir darunter vorstellen?
Augmented Reality ermöglicht es, 3D-Modelle zu virtuellem Leben zu erwecken und in die reale Umgebung einzubinden. Virtuelle Bauprojekte, Modelle oder komplexe Maschinen sind mithilfe unserer App für jedermann greifbar und verständlich.
Der User lädt sich die kostenlose 3DQR-App auf sein Smartphone oder Tablet, scannt z.B. den speziell vorbereiteten QR-Code eines Automobilherstellers ein und plötzlich steht das Fahrzeug (auf dem Display des Smartphones / Tablets) komplett als 3D Modell vor ihm, so als stände es wirklich auf seinem Schreibtisch. Der Nutzer kann daraufhin mit dem virtuellen Fahrzeug interagieren und es beispielsweise von allen Seiten betrachten, Türen öffnen, die Lackierung ändern oder aber andere Details einblenden. Der Vorteil von 3DQR gegenüber bereits bekannten AR-Anwendungen, besteht in einem deutlich reduziertem Aufwand bei der Szenenerstellung auf Basis von etablierten QR-Codes.
Auf welche Anwendungsbereiche kann euer Produkt besonders gut angewendet werden/eingesetzt werden?
Wir konzentrieren uns aktuell auf den Bereich Produktpräsentationen im industriellen Umfeld, wo es den im Vertrieb größten Bedarf dafür gibt, auch sperrige Produkte “immer dabei” zu haben oder dem Kunden einfach mal auf einem Flyer “mitzugeben”. Damit tragen wir dazu bei, eine emotionale Bindung zum Produkt und Unternehmen aufzubauen. Die QR-Codes passen auf jedes Plakat, Produktverpackung oder Flyer. Es besteht aber auch die Möglichkeit die eigene Visitenkarte mit einer persönlichen Botschaft zu versehen.
Weitere Vorteile unserer Technologie liegen im Service- & Wartungsbereich, wie die Möglichkeit, komplexe Anlagen oder Anleitungen einfacher darzustellen. Augmented Reality soll dabei helfen, den Arbeitsalltag zu erleichtern.
Außerdem befinden wir uns gerade in der Entwicklung einer Plattform, die die Erstellung von AR-Szenen -für den Nutzer selbst- ermöglichen wird.
Ihr habt im letzten Jahr den 2. Platz beim Hugo Junkers Wettbewerb gewonnen, wie war das für euch?
Solche Preise freuen uns natürlich immer sehr, zumal wir uns dort auch gegen deutlich größere, etablierte Unternehmen durchsetzen konnten. Im Vergleich zu anderen Bundesländern steht die Start-Up-Kultur in Sachsen-Anhalt ja noch relativ am Anfang, aber es passiert von Jahr zu Jahr mehr und wir verfolgen zufrieden, dass in letzter Zeit auch auf Landesebene wirklich viel getan wird, um innovative und junge Unternehmen zu fördern. Wenn unsere eigenen Start-Up-Erfolge dann sogar noch explizit geehrt und anerkannt werden, freut uns das natürlich umso mehr!
Wie soll die Zukunft für 3DQR aussehen?
Unsere langfristige Vision ist es, Augmented Reality als eigenen, neuen Werbekanal zu etablieren. Wir wollen mit unseren Lösungsansätzen die Welt der Augmented Reality mitgestalten und eine Vorreiterrolle einnehmen.
Welche Vorteile seht ihr als Startup in Magdeburg gegenüber den Startup-Hochburgen, wie beispielsweise Berlin oder Hamburg?
Die Gründerszene in Magdeburg befindet sich zur Zeit in einem starken Entwicklungsprozess. Es gibt viel Unterstützung durch Beratungsstellen und Fördermittel. Im Vergleich zu den Startup-Hochburgen ist es in Magdeburg aktuell noch einfacher, mit einem innovativen Produkt aufzufallen und schnell intensive Beziehungen zu anderen wichtigen Unternehmen der Region aufzubauen.
Welche Tipps kannst du aus deinen Erfahrungen anderen gründungsinteressierten Menschen auf dem Weg zum erfolgreichen Unternehmer mitgeben?
Zunächst mal: probiert es einfach aus! Bei der ersten Gründung sollte man am Anfang darauf achten, sein persönliches Risiko zu minimieren (also z.B. hohe private Kredite eher vermeiden), sich einen Plan machen wie man das nächste Jahr notfalls auch ohne Einnahmen überstehen kann und sich dann einfach voll auf die Gründung stürzen! Sehr viele Dinge, die bei einer Gründung wichtig sind lernt man erst wenn man sie wirklich benötigt (oder manchmal auch wenn es schon zu spät ist), darum sollte man auch bereit sein, Fehler einzusehen und ggf. nochmal komplett umzuschwenken. Auf einige Herausforderungen kann man sich durch gute Vorarbeit und erfahrene Mentoren vorbereiten, für andere muss man einfach eigene Erfahrungen sammeln.
Vielen Dank für das Interview Marcel und weiterhin viel Erfolg.