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Stuhlinkontinenz ist ein Tabuthema, über das Betroffene nur ungern sprechen. Die Angst vor peinlichen Situationen führt häufig zu sozialer Isolation und hindert viele daran, frühzeitig medizinischen Rat zu suchen. Die aktuellen Behandlungsoptionen sind in der Regel invasiv, unzureichend oder sehr teuer, insbesondere im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit. Hier setzt ALVIV Laser Solutions an. Das innovative Start-up aus Israel hat eine laserbasierte, schmerzfreie Lösung entwickelt, die für klinische Anwendungen konzipiert ist und darauf abzielt, das Leben vieler Patienten zu verbessern. Von Urs Moesenfechtel
Die unkontrollierte Abgabe von Stuhl kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter neurologische Erkrankungen, Komplikationen bei Diabetes, chronische Verstopfung oder Verletzungen nach der Geburt. In den USA wird geschätzt, dass etwa 18 Millionen Menschen betroffen sind, während in Europa die Prävalenz im Durchschnitt bei 10,3 % der Bevölkerung liegt.
MEDICAL FORGE Leipzig
ALVIVs CEO Shira Doron-Monblat bei der healthtech Konferenz 2024
Die Technologie von ALVIV: Ein revolutionärer Ansatz
ALVIV kombiniert energiebasierte Verfahren, die typischerweise in der Dermatologie und Gynäkologie eingesetzt werden, mit einer eigens entwickelten Anwendung zur Behandlung von Stuhlinkontinenz. Dabei kommt kommerziell erhältliche Laser- und Faseroptiktechnologie zum Einsatz. Ein speziell gestalteter Handgriff ermöglicht die Übertragung der Energiequelle auf den Behandlungsbereich, den inneren Analsphinktermuskel. Die schmerzfreie Gewebestimulation mit einem nicht-ablativen Laser regt einen Geweberegenerationsprozess an. Erste Behandlungen zeigten bei den Patienten deutliche Verbesserungen – die Funktion des Sphinktermuskels wurde bereits nach wenigen Sitzungen positiv beeinflusst. Der zum Einsatz kommende nicht-ablative Laser verwendet eine Wellenlänge, bei der das Wasser im Gewebe nicht verdampft (ablatiert), sondern die Laserenergie das Gewebe kontrolliert erwärmt. Es müssen somit auch keine besonderen Vorbereitungen für Behandlungen getroffen werden. Sobald die Technologie kommerziell verfügbar ist, kann sie von qualifizierten medizinischen Fachkräften in ambulanten Einrichtungen, Physiotherapiezentren oder Kliniken unkompliziert eingesetzt werden.
„Das Verfahren bietet deutliche Vorteile gegenüber den derzeit verfügbaren Behandlungsoptionen“, erklärt Shira Doron-Monblat, CEO und Mitgründerin von ALVIV. „Wir stellen eine neue Behandlungsmodalität vor, die sich besonders für leicht bis moderat betroffene Patienten eignet. Unsere Technologie ist einfach anzuwenden und erfordert keine langen Erholungszeiten der Patienten. Unser Ziel ist es, die Lebensqualität von Patienten mit Stuhlinkontinenz zu verbessern, und die ersten vielversprechenden klinischen Ergebnisse bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Unterstützung durch die MEDICAL FORGE Leipzig
ALVIV wurde im Januar 2023 gegründet und befindet sich bereits in der ersten Phase klinischer Studien am Meir Medical Center in Israel. Der Zugang zu einem starken Netzwerk und Ressourcen ist für das wachsende Unternehmen von entscheidender Bedeutung, und ALVIV hat dies im MEDICAL FORGE-Programm in Leipzig gefunden. Es bietet Start-ups aus dem Bereich Medizintechnik eine Wachstumsplattform, indem es den Zugang zu Experten, Mentoren und Investoren bereitstellt. ALVIV profitiert von der wissenschaftlichen und medizinischen Expertise in Leipzig sowie von den Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit lokalen Kliniken, Forschungseinrichtungen und Entwicklungspartnern. Die Unterstützung ermöglicht es ALVIV, seine Technologie weiterzuentwickeln und klinisch zu validieren, um in naher Zukunft eine größere Marktpräsenz in Europa und den USA zu erreichen. Der Zugang zu erfahrenen Mentoren und strategischen Partnern wird dem Unternehmen helfen, schneller zu wachsen und sein Produktangebot zu erweitern, das bald auch ergänzende Behandlungen für zu Hause umfassen wird.
Warum Deutschland?
Die Entscheidung, in den deutschen Markt einzutreten, ist für ALVIV vor allem wirtschaftlich motiviert. Deutschland verfügt über eines der größten zentralisierten Gesundheitssysteme der Welt. Mit über 80 Millionen Menschen, die krankenversichert sind, von denen 73 Millionen gesetzlich versichert sind, ist es ein äußerst attraktiver Markt für Medizintechnikunternehmen. Darüber hinaus strahlt Deutschland im internationalen Vergleich sowohl politisch als auch wirtschaftlich Stabilität aus.
Shira Doron-Monblat hatte bereits durch ihre Investoren Kontakt zum German Israeli Business Incubator (GIBI) geknüpft. Der Geschäftsführer von GIBI, Mathias Schulz, erkannte sofort eine gute Übereinstimmung mit dem MEDICAL FORGE Programm und stellte den Kontakt nach Leipzig her.
ALVIV setzte sich in einem selektiven Verfahren gegen mehr als 60 internationale Medizintechnik-Start-ups durch und wurde von der MEDICAL FORGE Jury, bestehend aus Vertretern lokaler Krankenhäuser und Branchenexperten, als eines von acht Start-ups für die dritte Runde ausgewählt, die seit April dieses Jahres läuft. Interessierte Start-ups können sich bis zum 17. November für die vierte Runde bewerben, die im April 2025 startet.
Zukunftspläne: Globale Expansion und Heimlösungen
ALVIV möchte nun weitere Partnerschaften mit Originalgeräteherstellern (OEMs) eingehen, um eine schnelle Marktdurchdringung und Skalierbarkeit zu erreichen. Die Marketingaktivitäten werden sich auch auf Kliniken, Fachverbände und Physiotherapiezentren konzentrieren, um frühzeitig Kundenbeziehungen aufzubauen und direktes Nutzerfeedback in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. Das Unternehmen plant, sein Produkt sowohl in Europa als auch in den USA auf den Markt zu bringen. Neben der angebotenen Behandlung arbeitet ALVIV an weiteren Produkten in diesem Bereich und konzentriert sich auf die Entwicklung ergänzender Lösungen, wie z. B. einem Heimgerät, das es den Patienten ermöglicht, ihre Behandlung eigenständig fortzusetzen und ihre Ergebnisse zu verbessern. Das ALVIV-Team, das über umfangreiche Erfahrung in der Entwicklung energiebasierter medizinischer Geräte verfügt, hat sich zum Ziel gesetzt, den Standard der Behandlung von Stuhlinkontinenz grundlegend zu verändern. Mit einer klaren Vision und einem skalierbaren Geschäftsmodell ist das Unternehmen gut positioniert, sich als Marktführer in der nicht-invasiven Behandlung von Stuhlinkontinenz zu etablieren.