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Ein Gastbeitrag von Desirée Mainzer, Elbe Finanzgruppe AG.
„Ohne Moos, nix los!“ – diese Redewendung erweist sich für Startups und Gründer meist als bittere Realität. Denn wer nicht über genügend Kapital verfügt, dessen Geschäftsidee ist schnell gestorben. Auch Banken erweisen sich dabei selten als erhoffte Rettung, da die Hürden für einen Bankkredit recht hoch sind und diese erst ab einer gewissen Unternehmensgröße gewährt werden. Kleine Unternehmen und Startups müssen sich daher nach Alternativen umsehen. Wie solche Finanzierungsalternativen zum Bankkredit aussehen können, erfahren Sie hier.
1. Venture Capital & Business Angels
Wer sich schon einmal mit der Finanzierung von Unternehmen und Existenzgründern befasst hat, der wird über Begriffe wie „Venture Capital“ und „Business Angel“ gestolpert sein. Doch was verbirgt sich dahinter? Was beinhalten diese Finanzierungsformen?
So funktioniert Venture Capital
Der Begriff „Venture Capital“ bezeichnet so viel wie Wagnis- oder Risikokapital. Ein Venture-Capitalist (kurz VC) finanziert ein junges Unternehmen oder eine Geschäftsidee mit dem Wissen, dass das Unternehmen scheitern kann. Er ist sich des Risikos bewusst. Und genau aus diesem Grund wählen Venture-Capitalists ihr Investment mit entsprechender Sorgfalt aus.
Dabei statten VCs Gründer je nach Entwicklungsphase mit dem entsprechenden Kapital aus und erwerben durchaus auch Firmenanteile. Zudem werden die Investoren meist beratend tätig und unterstützen die Jungunternehmer mit ihrem Wissen und ihrem Netzwerk. Mit einem VC-Kapitalgeber an Board steigt die Verantwortung für die Gründer, denn diese müssen nun auch ihren Investoren Rechenschaft ablegen.
So arbeiten Business Angels:
Bei einem Business Angel handelt es sich um einen erfahrenen Unternehmer, der Gründer und Entrepreneure mit finanziellen Mitteln und Praxiserfahrung unterstützt. Sie können schon in einem sehr frühen Stadium in die Entwicklung des Unternehmens investieren. Allerdings stellen sie in der Regel ein geringeres Kapital zur Verfügung als beispielsweise VCs. Dafür können sie Jungunternehmern mit Fachwissen und Expertise zur Seite stehen. Darüber hinaus bringen sie meist ein Netzwerk an Kontakten mit, was sich gerade in der Anfangsphase als besonders hilfreich erweisen kann. Da Business Angels bereits in einer frühen Phase investieren, sind sie deutlich risikofreudiger als andere Geldgeber. Der Haken? Es ist für Startups nicht leicht einen Business Angel für sich zu gewinnen.
2. Staatliche Unterstützung & Fördermittel
Auch der Staat unterstützt Gründer mit entsprechenden Fördermitteln. Junge Unternehmer sollten sich daher unbedingt umfassend über alle staatlichen Fördermöglichkeiten informieren und nicht zögern die jeweiligen Antragsformulare auszufüllen. Oft gelten für öffentliche Fördermittel gewisse Fristen, weswegen es durchaus Sinn macht sich vor der eigentlichen Unternehmensgründung über entsprechende Förderungen zu informieren.
Neben dem Portal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie können Beraternetzwerke für Existenzgründer einen guten Überblick über die verschiedenen Förderprogramme geben. In der Regel bieten diese Programme ein günstig verzinstes Darlehen. In seltenen Fällen können es sogar Zuschüsse & Stipendien sein, die das Unternehmen gar nicht zurückzahlen muss.
3. Crowdfunding
Gerade in den letzten Jahren hat sich das Crowdfunding als alternative Finanzierung für Startups und Gründer etabliert. Hierbei gibt es nicht einen großen Geldgeber, der in das Unternehmen investiert, sondern viele Personen geben eine kleine Summe bis der entsprechende Kapitalbedarf gedeckt ist.
- Crowdfunding: Beim Crowdfunding (auch „Schwarmfinanzierung“ genannt) erhalten (private) Geldgeber für ihre finanzielle Unterstützung ein Dankeschön. Je mehr Geld gegeben wurde, desto umfangreicher fällt die Belohnung aus. Dies kann eine einfache Dankeskarte, eine limitierte Edition des fertigen Produkts oder sogar ein Meet & Greet mit den Gründern sein.
- Crowdinvesting: Beim Crowdinvesting erhalten Geldgeber in der Regel einen Anteil am Unternehmen, sodass sie auch am Umsatz beteiligt werden. Ziel der Investoren ist es dabei, später mit einem möglichst hohen Gewinn aus dem Unternehmen auszusteigen.
- Crowdlending: Hier bieten Investoren einen Kredit zu einem festen Zinssatz und mit einer festen Laufzeit an. Der Vorteil für Unternehmer besteht darin, dass die Hürden für die Aufnahme eines solchen Kredits weitaus niedriger ausfallen als bei der Kreditvergabe von Banken.
- Crowddonation: Bei der Crowddonation handelt es sich um Spenden, die an das Unternehmen fließen. Geldgeber erwarten also keine Gegenleistung. Diese Form der Finanzierung eignet sich vor allem für Unternehmen, die einem wohltätigen Ziel dienen.
4. Bootstrapping
Unter Bootstrapping versteht man die vollständig selbst finanzierte Firmengründung, bei der gänzlich auf eine externe Finanzierung verzichtet wird. Beim Bootstrapping kommt es vor allem darauf an, möglichst schnell in das operative Geschäft einzusteigen. Der Break-Even muss so früh wie möglich erreicht werden, um mit positiven Bilanzen aus dem Geschäftsjahr herauszugehen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Der Unternehmer arbeitet unabhängig von Investoren und Geldgebern. Er lernt schnell gut zu wirtschaften und aus eigener Kraft sein Unternehmen nach vorne zu bringen. Die Nachteile bestehen jedoch darin, dass Kosten durchgängig minimiert werden müssen. Es bleibt nicht viel Zeit Produkte und Ideen zu optimieren, sondern die Marktreife muss schnell erreicht werden.
5. Gebundenes Kapital freisetzen
Startups und kleine Unternehmen benötigen oft nur eine kleine Finanzspritze, um einen Liquiditätsengpass (z.B. bis der nächste Großauftrag bezahlt ist) zu überbrücken. Dabei handelt es sich jedoch oft um kleinere Beträge, bei denen Banken gar nicht erst über eine Kreditvergabe nachdenken. In solchen Fällen kommen jedoch Anbieter wie die Elbe Finanzgruppe ins Spiel, die mit verschiedenen Finanzierungslösungen jungen Unternehmern schnell unter die Arme greifen können.
- Factoring: Bei der Rechnungsvorfinanzierung (Factoring) machen sich junge Unternehmer unabhängig von langen Zahlungszielen. Denn sobald sie eine Rechnung ausstellen, hat der Kunde oft 30, 60 oder gar 90 Tage Zeit, um diese zu begleichen. 90 Tage, in denen das Unternehmen in Vorleistung gehen muss. Factoring-Anbieter überbrücken diese Zeit, indem sie die Rechnung vorfinanzieren. Das Unternehmen profitiert dabei von zusätzlicher Liquidität.
- Finetrading: Auch bei einem Wareneinkauf geht ein Unternehmen in Vorleistung. Da kann ein Großauftrag ein junges Unternehmen an den Rand des Ruins treiben, wenn die Rohstoffe und Waren in nie gekannter Stückzahl eingekauft werden müssen. Mithilfe einer Wareneinkaufsfinanzierung durch einen zuverlässigen Finetrading-Partner kann diese Hürde leichter überwunden werden.
- Leasing: Die Anschaffung von Arbeitsmitteln und Dienstwagen kostet Unternehmen einem Menge Kapital. Kapital, das anschließend fest gebunden ist und nicht in neue Projekte investiert werden kann. In diesem Fall kann das Leasen von Arbeitsmitteln eine gute Alternative sein.
- Inkasso: Nicht zahlende Kunden – gerade Gründer und Startups verfügen meist nur über wenig Erfahrung im Umgang mit Zahlungsausfällen. Häufen sich solche Vorfälle oder zahlt ein Debitor eine besonders hohe Rechnung nicht fristgemäß, kann dies für junger Unternehmen zum handfesten Problem werden. Auch hier lohnt es sich auf die Erfahrung eines erfahrenen Partners für Debitorenmanagement zurückzugreifen.