Der Deutsche Startup Monitor 2024 gibt tiefe Einblicke in die aktuelle Lage der Startup-Szene in Deutschland. Dieses Jahr zeigt der Bericht, dass Profitabilität und Nachhaltigkeit für viele Startups im Fokus stehen. Ein wesentlicher Trend ist die zunehmende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) – 52 % der Startups sehen KI als zentral für ihr Geschäftsmodell an, und 82 % nutzen bereits Tools wie ChatGPT.
Kurz & Knackig: 10 Short Facts aus dem DSM 2024
- Mitarbeitende: Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl in Startups sank leicht, liegt aber immer noch bei etwa 16,7%. Viele Startups streben jedoch weiterhin Profitabilität an und erwarten eine positive Geschäftsentwicklung bis 2025.
- Diversität: Der Anteil von Gründerinnen ging leicht zurück, nachdem er in den letzten Jahren gestiegen war. Trotzdem beschäftigen gemischte Teams mehr Frauen als rein männliche Teams.Mit einem Anteil von 30,8 % an ausländischen Mitarbeitenden und einer hohen Anzahl an Startups, die Englisch als Arbeitssprache nutzen, bleibt das deutsche Startup-Ökosystem international ausgerichtet.
- Nachhaltigkeit: Fast die Hälfte (48,1%) der Startups sieht sich als Teil der Green Economy, was zeigt, dass nachhaltiges Wirtschaften immer mehr in den Vordergrund rückt.
- Kapitalbedarf: 74,1 % der Startups planen, in den nächsten 12 Monaten externes Kapital zu akquirieren – der Zugang zu Finanzierung bleibt also eine Herausforderung.
- Hochschulunterstützung: Der Anteil der Startups, die von Hochschulen unterstützt werden, ist gestiegen. Diese Vernetzung wird von 62,4 % der Gründerals wertvoll eingeschätzt, auch wenn nur ein Teil der Befragten die akademische Vorbereitung auf den Gründungsalltag als optimal bewertet.
- DeepTech: DeepTech-Startups, die innovative wissenschaftliche Erkenntnisse in marktfähige Produkte umsetzen, spielen mit einem Anteil von 11,4 % eine signifikante Rolle.
- Unicorns: Die Anzahl deutscher Unicorns diesem Jahr ist erstmals seit 2017 ein leichter Rückgang von 33 auf aktuell 32 zu verzeichnen.
- Gründerfreundlichkeit: Die Mehrheit der Befragten (83,8%) würden nach der aktuellen Gründung nochmal Gründen
- Universitäten als Partner: 49 % der Startups erhielten bei ihrer Gründung Unterstützung von Hochschulen. Besonders hilfreich war dabei die persönliche Betreuung durch Professor.
- Kooperationen: Der Wert hat sich stabilisiert, liegt aber mit 61,9 % noch klar unter dem Höchstwert aus 2020 (71,8 %).
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen stellen nur etwa 5,7 % der befragten Startups dar, wobei der Anteil mitteldeutscher Startups leicht zurückgegangen ist. Der Startup-Hub Berlin bleibt weiterhin dominierend, gefolgt von Städten wie München und Hamburg. Im Vergleich u anderen Regionen hat Mitteldeutschland jedoch noch Potenzial, vor allem in Bereichen wie Technologie und GreenTech.
Regionale Vielfalt und Standorte
Der DSM 2024 umfasst 1.828 Startups, von denen viele noch jung sind. Nahezu ein Viertel der befragten Unternehmen wurde erst 2024 gegründet, und über 30 % stammen aus den Jahren 2022 und 2023. Die Daten zeigen, dass Nordrhein-Westfalen, Berlin und Bayern nach wie vor die Hauptstandorte der Startups sind, während Mitteldeutschland weiterhin einen kleineren, aber wachsenden Teil der Startup-Szene ausmacht.
Repräsentativität der Daten
Der DSM erfasst etwa 10 % der deutschen Startups und bietet eine hohe Repräsentativität in Bezug auf Mitarbeitendenzahl, Geschäftsmodelle und demografische Informationen. Doch die genaue Anzahl von Startups in Deutschland bleibt schwer zu ermitteln, auch wenn Schätzungen derzeit von rund 20.000 aktiven Startups ausgehen.
Politische Forderungen der Gründer
Die Digitalisierung der Verwaltung bleibt die wichtigste Forderung an die Politik. Flexibilisierung von Arbeitsregelungen und Steuererleichterungen stehen ebenfalls im Fokus. Auf EU-Ebene wünschen sich die Gründer
eine Stärkung des Kapitalmarkts und weniger innovationshemmende Regulierung, insbesondere im Kontext des AI-Acts.
Der Deutsche Startup Monitor 2024 zeigt eine optimistische, aber herausgeforderte Startup-Landschaft in Deutschland. Mitteldeutsche Startups haben Potenzial, insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Es bleibt wichtig, die Rahmenbedingungen für Gründungen weiter zu verbessern, um langfristiges Wachstum zu ermöglichen. Hier gibt es den ganzen Startup Monitor.