MARCO WARMUTH
TGZ Frischemanufaktur AIMS
DIE FRISCHEMANUFAKTUR ist ein Food-Start-Up, dass Lebensmittelverschwendung den Kampf ansagt.
Hat das Obst braune Stellen, ist das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht oder neue Ware wird erwartet, dann gilt im Handel schnell: Tonne auf und weg damit! Jedes Jahr landen in Deutschland Lebensmittel im Müll statt im Magen. Lebensmittelverschwendung ist für viele Startups auch in Deutschland ein Thema. In der Salzstadt hat sich DIE FRISCHEMANUFAKTUR dem Kampf gegen Lebensmittelverschwendung angeschlossen.
Ausreichend trinken ist wichtig für die Muskel- wie Gehirnzellen und den Stoffwechsel. Damit die Gesundheit unterstützt wird, ist vor allem Frischwasser ganz wichtig. In diese Richtung geht auch der Trend. „Infused Water“ nennt sich der neue Getränketrend, der auch in Deutschland Einzug hält. Diesen Trend hat das Food Startup DIE FRISCHEMANUFAKTUR in den Einzelhandel gebracht. Es ist der natürlichste Weg, Wasser einen leckeren, fruchtigen Geschmack zu verleihen. Dies geschieht durch Kräuter oder Obststücke, die einfach ins Wasser gegeben werden und dann ihren natürlichen Geschmack abgeben. Ohne jeden Zusatz von Zucker erhält man so ein erfrischendes Getränk.
„Zitronenscheiben ins Wasser, damit man mehr Geschmack hat, kennt ja jeder. Allerdings hält das zu Hause maximal 2-3 Tage und dann fängt es an zu schimmeln. Im Einzelhandel und flächendeckend in der Gastronomie hat dieser Trend noch nicht Einzug gehalten, da die Herstellung von Infused Water doch mehr Arbeit macht als viele erwarten und es außerdem nur wenige Tage haltbar bleibt“, erklärt Gründerin Dr.Jenny Müller.
3 Monate Haltbarkeit statt Tonne
Die FRISCHEMANUFAKTUR hat nun ein einzigartiges Verfahren entwickelt und bietet als erstes Startup Deutschlands fertiges LIEBLINGSWASSER mit einer Haltbarkeit von 3 Monaten an. Damit trägt das Startup zu Vermeidung von Lebensmittelverschwendung bei. Aktuell gibt es drei Getränkesorten. Ein großer Erfolg für das Team ist die Listung der Produkte bei BILLA mit 1000 Filialen in Österreich und REWE Ost.
Foto: Die Frischemanufaktur
Die FRISCHEMANUFAKTUR hat ein einzigartiges Verfahren entwickelt und bietet als erstes Startup Deutschlands Infused Water mit einer Haltbarkeit von 3 Monaten an.
The Show must go on
Mit der Corona-Pandemie gerieten auch Startups ins Straucheln. Das Einkaufsverhalten der KundenInnen hat sich während des Lockdowns stark geändert. To-Go Produkte wurden viel seltener gekauft und neue Verkaufsstellen zu finden war schwierig. Dadurch sind die Umsätze des Startups ziemlich eingebrochen. Doch aufgeben kam nicht infrage. Die Gründerin hat sich kurzerhand mit befreundeten Food-Startups zusammengeschlossen, um die Umsatzverluste aus den Supermärkten für alle abzudämpfen. Unter dem Titel „Startups vs. Boredom!“ hat sie ein Anti-Langeweile-Probierpaket mit verschiedenen Snacks gepackt.
Auf die Nase gefallen
Ursprünglich ist das Startup aus Halle (Saale) mit haltbarem Obstsalat gestartet, aber damit sind sie auf die Nase gefallen. Die Produkte waren für die KonsumentInnen zu teuer und die Produktion lief nicht reibungslos. DIE FRISCHEMANUFAKTUR ist gescheitert. Es geht nun mal nicht alles gut. Auf LinkedIn spricht die Gründerin im Videoformat „Fail des Monats“ offen über Pleiten und Pannen. Es braucht heute Ideen mit gesellschaftlicher Tragweite, wie zum Beispiel die Verbesserung der Haltbarkeit von frisch geschnittenem Obst, damit im Handel weniger Lebensmittel weggeworfen werden müssen. Diese Projekte können zwar scheitern, aber es kommt auf die Haltung derer an, die an diesen Ideen weiterarbeiten, meint die CEO von DIE FRISCHEMANUFAKTUR.
Nach einer kurzen Pause ist das Startup zurück und es geht wieder bergauf. Erst kürzlich konnte DIE FRISCHEMANUFAKTUR beim diesjährigen Investforum Pitch – Day den Preis für das überzeugendste Startup gewinnen.
Investoren müssen umdenken
Der Anteil von Startup Gründerinnen in Deutschland ist von 15,1 % auf 15,7 % leicht angestiegen, verharrt aber weiter auf niedrigem Niveau. Dies geht aus dem diesjährigen Female Founder Monitor 2020 hervor. Daran muss sich etwas ändern. Es braucht mehr Vorbilder und auch das Bild von Frauen muss sich wandeln. Frauen müssen sich mehr zutrauen und ihnen auch mehr zugetraut werden.
„Das größte Paradox ist für mich, dass Startups von Gründerinnen erfolgreicher sind, schneller Gewinne machen und auch noch das Geld, das Sie von Investoren bekommen sinnvoller ausgeben. Trotzdem bekommen sie weniger Gelder. Da müssen die Investoren umdenken und der Staat könnte auch die Lücke schließen. Am besten fängt jeder bei sich an und traut Mädchen und Frauen mehr zu. Liebe Frauen, wenn ihr das lest –dann rede ich von euch selbst. Traut euch“, sagt die Gründerin.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Wir sind gespannt auf den weiteren Weg von DIE FRISCHEMANUFAKTUR.