Das aus Thüringen stammende KI-Startup Spleenlab wird vom bayerischen Drohnen-Scale-up Quantum Systems übernommen. Damit geht eines der technologisch führenden Unternehmen für Edge-KI und autonome Systeme in Deutschland in den Besitz eines der wichtigsten europäischen Anbieter unbemannter Luftsysteme über.
Mit der Übernahme integriert Quantum Systems die VISIONAIRY-KI-Suite sowie das Know-how von Spleenlab im Bereich Edge-Perzeption in sein Produkt- und Forschungsökosystem. Ziel ist es, die Entwicklung autonomer Missionssysteme für Luft-, Land- und Seeanwendungen weiter zu beschleunigen und die eigene Position als europäischer Marktführer für KI-gestützte unbemannte Systeme auszubauen
KI-Expertise aus Thüringen für Europas autonome Systeme
Spleenlab wurde 2016 von Stefan Milz und Tobias Rüdiger in Saalburg-Ebersdorf gegründet und betreibt zusätzlich einen Standort in Jena. Das Unternehmen hat sich auf Machine-Learning-Software der nächsten Generation spezialisiert. Ihre Technologie ermöglicht eine robuste Wahrnehmung, Navigation ohne GPS, Multi-Objekt-Erkennung sowie koordinierte Multi-Plattform-Autonomie – alles entscheidende Bausteine für autonome Drohnen- und Robotiksysteme.
Die Software von Spleenlab wird bereits auf Plattformen von Quantum Systems eingesetzt, unter anderem in Forschungsprojekten für das deutsche Verteidigungsministerium und andere Regierungsbehörden.
„Spleenlab wurde gegründet, um echte Autonomie zu ermöglichen“, erklärt Stefan Milz, Co-CEO des Thüringer Startups. „Nach Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit können wir durch den Zusammenschluss mit Quantum Systems bewährte KI-Fähigkeiten in großem Maßstab auf reale Missionen anwenden.“
Sein Mitgründer Tobias Rüdiger ergänzt: „Wir teilen das gemeinsame Ziel, KI zu entwickeln, die überprüfbar, robust und einsatzbereit ist.“
Quantum Systems setzt auf Kombination aus Hardware und KI
Quantum Systems, mit Sitz in München, entwickelt unbemannte ISR-Systeme (Intelligence, Surveillance, and Reconnaissance) und gehört mit bisher über 300 Millionen Euro Risikokapital zu den führenden europäischen Defense-Tech-Unternehmen.
Durch die Integration von Spleenlab erweitert das Unternehmen seine Software-Kompetenz entscheidend:
„Die Zukunft ist unbemannt – und sie entsteht aus der Verbindung von erstklassiger Hardware mit erstklassiger Software“, sagt Florian Seibel, Co-CEO und Mitbegründer von Quantum Systems. „Mit der Übernahme von Spleenlab erweitern wir unsere technologischen Fähigkeiten und erfüllen unser Versprechen, KI-Autonomie in realen Einsatzumgebungen Wirklichkeit werden zu lassen.“
Die Technologien beider Unternehmen ergänzen sich ideal: Während Quantum Systems auf hochentwickelte Drohnenplattformen spezialisiert ist, liefert Spleenlab die intelligente Wahrnehmungs- und Navigationssoftware, die diese Systeme autonom und einsatzfähig macht – selbst ohne GPS oder Cloud-Anbindung.
Integration in Thüringen sichert regionale Wertschöpfung
Mit der Übernahme wird das gesamte Spleenlab-Team in das KI-Kompetenzzentrum von Quantum Systems integriert. Das bayerische Unternehmen übernimmt alle Mitarbeitenden und behält die Standorte in Thüringen sowie die strategische Präsenz in Jena bei. Damit bleibt ein bedeutender Teil der KI-Entwicklung in Mitteldeutschland erhalten – ein starkes Signal für den Standort Thüringen und den mitteldeutschen Raum.
Quantum Systems will die Zahl seiner Software- und KI-Expert:innen verdreifachen und die Synergien zwischen Forschung und Produktentwicklung weiter ausbauen. Bestehende Programme und Kooperationen werden fortgeführt, um Forschungsergebnisse künftig noch schneller in operative Fähigkeiten für Kunden und Partnerprogramme zu überführen.
Mit dem Zusammenschluss vereinen Quantum Systems und Spleenlab nun Hardware-, Software- und KI-Kompetenz unter einem Dach – ein Schritt, der nicht nur die technologische Leistungsfähigkeit beider Unternehmen stärkt, sondern auch Europas Position im globalen Wettbewerb um autonome Systeme festigt.
