Früher haben sie Mojitos und Pina Coladas gemixt, heute befassen sie sich mit Giftcocktails – allerdings wollen sie davon möglichst wenige in Umlauf bringen. Während ihres Studiums haben sie als Barkeeper gearbeitet. Beim Absacker nach der Arbeit hatten Lukas Deuscher, Martin Cirillo-Schmidt und Nick Leiding eine Idee. Sie wollten die Schädlingsbekämpfung smarter machen. Das ist heute ihr Business und Zepta ist inzwischen ein erfolgreiches Startup.
Das Problem: Ab 2026 dürfen bestimmte Giftstoffe nicht mehr vorsorglich eingesetzt werden – nur noch, wenn ein Befall eindeutig nachgewiesen ist.
Die Lösung: Zepta hat ein System entwickelt, das Rattenbefall digital erkennt.
Was Zepta besonders macht:
- Hightech statt Giftmüll: Das System erkennt Rattenbefall digital und sendet Alarm, bevor sich die Population ausbreitet.
- Made in Germany: Entwicklung und Qualitätskontrolle laufen hier, die Teile kommen aus sorgfältig ausgewählten asiatischen Fabriken.
- Gesetzeskonform und nachhaltig: Damit erfüllen Schädlingsbekämpfer neue Vorschriften und schonen gleichzeitig die Umwelt.
TEAM CODE ZERO
Zepta Produkt Illustration
So entstand Zepta
Lukas Deuscher und Nick Leiding studierten Wirtschaftsinformatik und Maschinenbau – mit Schädlingsbekämpfung hatte Nick zunächst nichts zu tun. Das änderte sich, als er Lukas kennenlernte, der mit der Branche aufgewachsen ist. Schnell erkannten beide: In diesem oft unterschätzten Bereich steckt enormes Potenzial – besonders, wenn man ihn mit Technologie neu denkt.
Für den Start suchten sie Unterstützung und wurden beim Chemovator, dem Inkubator der BASF, aufgenommen. Dort arbeiteten sie zunächst angestellt an ihrer Idee – mit dem Ziel, später ein eigenes Unternehmen zu gründen. Erste Prototypen entstanden im 3D-Drucker, jede Version brachte neue Erkenntnisse.
Ein großer Schritt war eine mehrwöchige Testphase in England. Die Ergebnisse überzeugten – so sehr, dass Investoren wie bm-t, Gimic Ventures und der Technologiegründerfonds Sachsen einstiegen.
Mit dem Start der Serienproduktion stieg auch Martin Cirillo-Schmidt ins Team ein. Er brachte Kontakte zu hochwertigen asiatischen Hardwarezulieferern mit.
Neue Technik für eine alte Branche
Die Markteinführung von Zepta verlief erfolgreich – das Interesse von Schädlingsbekämpfern und Unternehmen war von Beginn an groß. Doch den Gründern ging es um mehr als nur ein funktionierendes Produkt. Sie wollten auch das Image der gesamten Branche verändern.
In Deutschland, so Lukas Deuscher, sei der Beruf des Schädlingsbekämpfers noch immer mit Vorurteilen behaftet. Zepta wolle zeigen, dass hier längst nicht mehr mit Gift gestreut wird, sondern mit moderner Technik gearbeitet wird – ein Ansatz, der auch für junge Menschen interessant sein könnte.
Die Nachfrage nach dem System ist vor allem mit Blick auf die bevorstehende Gesetzesänderung groß: Ab Januar 2026 dürfen bestimmte Wirkstoffe nur noch eingesetzt werden, wenn ein Befall tatsächlich nachgewiesen ist. Zepta trifft damit genau ins Schwarze. Auf Messen erlebt das Team, wie offen viele Profis für neue Technologien sind. Häufig werden gezielt Fragen gestellt – etwa zum Thema Datenschutz oder zur Nachhaltigkeit.
Auch die Mundpropaganda spielt eine wichtige Rolle. Immer mehr Menschen melden sich, weil sie über unterschiedliche Kanäle von Zepta erfahren haben. Das Feedback sei sehr positiv, erzählt Deuscher.
Wie geht es weiter?
An Ideen mangelt es nicht – aber Konkretes will das Team noch nicht verraten.
„Die Branche verändert sich ständig – durch neue Technik und neue Gesetze. "Wir wollen nicht nur mitziehen, sondern vorne dabei sein“, sagt Deuscher. „Durch den Klimawandel breiten sich Ratten noch schneller aus. Unser Ziel ist es, Profis das richtige Werkzeug an die Hand zu geben – smart, digital und nachhaltig“, ergänzt Nick Leiding.
