Der neu gegründete HighTech-Accelerator ExciteLab in Dresden startet seinen ersten Batch mit neun Startups, die technologische Innovationen von Diagnosetests, autonomen Kochsystemen bis hin zu mobilen Quantencomputern entwickeln. ExciteLab ist eine Kooperation der TU Dresden und dem Excellence Center for Innovation, Transfer and Entrepreneurship (TUD|excite), SpinLab – The HHL Accelerator und der TUDAG TU Dresden Aktiengesellschaft. Über sechs Monate hinweg werden frühphasige Startups in Bereichen wie Halbleiter, Internet of Things, Sensorik, Quantentechnologie und Robotik durch maßgeschneidertes Mentoring, intensives Coaching sowie individuelle Workshops unterstützt. Zusätzlich erhalten sie Zugang zu Industrieunternehmen und Kapitalgebern, um ihre Technologien marktreif zu machen.
Das sind die Startups von ExciteLab Batch 1
Diamics (Dresden) stellt hochpräzise Diagnosetests her, die direkt vor Ort, zum Beispiel in Arztpraxen oder Kliniken, durchgeführt werden können. Sie nutzen eine spezielle Technologie, die es ermöglicht, Proben schnell und automatisch zu analysieren, ohne dass große Geräte erforderlich sind. Dadurch wird es möglich, genaue Diagnosen an jedem Ort zu stellen und die Diagnostik für viele Menschen zugänglicher zu machen.
Flexoscope (Dresden) entwickelt ein flexibles Endoskop mit einer ultrakleinen Kamera (<1 mm Durchmesser) zur Verbesserung von Wurzelbehandlungen. Diese Technologie ermöglicht Zahnärzten, schwer zugängliche Bereiche präzise zu untersuchen und Komplikationen wie Entzündungen oder Instrumentenbrüche zu reduzieren. Mit einer Komplettlösung aus Kameraeinheit und Software zielt Flexoscope darauf ab, durch bessere Diagnosen die Behandlungsqualität zu steigern.
FaradaIC (Berlin) bringt die weltweit kleinsten elektrochemischen Gassensoren auf den Markt. Diese Festkörper-Sensoren benötigen keine Flüssigelektrolyte und sind durch mikroelektronische Fertigung extrem klein und kosteneffizient. Sie lassen sich problemlos in die Produktion von Silizium-ICs integrieren und bieten präzises Gasmonitoring für verschiedene Anwendungen, insbesondere im Bereich des Internets der Dinge (IoT).
Mana Robotics (Dresden) arbeitet an vollautonomen Kochsystemen für private und gewerbliche Küchen, die auf modernsten Fortschritten in Robotik und maschinellem Lernen basieren. Die kompakten Systeme bereiten gesunde Mahlzeiten aus frischen, handelsüblichen Zutaten zu und stehen kurz vor dem Markteintritt. Diese Technologie ist die erste ihrer Art, die speziell für den privaten Gebrauch entwickelt wurde und bietet eine einzigartige, vollautonome Lösung für die Küche.
NSS Water (Göteborg) entwickelt und patentiert Technologien zur Herstellung extrem reinen Wassers, speziell für die Halbleiterindustrie. Ultra-reines Wasser (UPW) ist dort entscheidend, um Verunreinigungen zu vermeiden, die Mikrochipschäden verursachen können. NSS Water hat eine Technologie entwickelt, die das weltweit erste Nanopure®-Wasser (NPW) erzeugt, frei von Verunreinigungen über 5 Nanometern. Die "Point of Use"-Lösung reduziert den Wasserverbrauch und den Einsatz von Chemikalien wie Fluorwasserstoffsäure in der Produktion um bis zu 90 %. Dies steigert die Effizienz in der Halbleiterfertigung und senkt die Umweltbelastung.
Peeriot (Dresden) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vernetzung von IoT-Geräten zu vereinfachen und damit Komplexität und Kosten erheblich zu reduzieren. Der Erfolg im IoT-Bereich hängt stark von der Fähigkeit ab, effektive Netzwerke zu etablieren. Hier setzt Peeriot an: Bisher erfordert die Vernetzung einen hohen Grad manueller Tätigkeiten. Das Startup entwickelt eine Middleware, die es IoT-Geräten ermöglicht, ihre Daten selbstorganisiert auszutauschen. So entstehen intelligente Schwärme von Geräten, die kollaborativ arbeiten und komplexe Aufgaben effizient gemeinsam lösen können.
NanoMatter (Berlin) erstellt ultradünne, energieeffiziente Halbleitermaterialien, insbesondere sogenannte TMDs (Transition Metal Dichalcogenides). Der schnelle technologische Fortschritt, geprägt durch Entwicklungen wie IoT und KI, bringt Silizium an seine physikalischen Grenzen. NanoMatter reagiert darauf, indem es ultradünne Computerchips aus Übergangsmetall-Dichalkogeniden (TMDs) entwickelt. Diese Chips bieten eine höhere Leistung bei gleichzeitig geringerem Energieverbrauch und haben das Potenzial, die bestehenden Limitationen von Silizium zu überwinden.
Novo AI (Hannover) ist ein Industrie-Datenplattform-Anbieter, der Maschinen mit kostengünstigen Sensoren nachrüstet, um datenbasierte Vorhersagen zur Maschinenwartung zu ermöglichen. Durch die Kombination von Sensoren und der Watchmen AI-Plattform werden Produktionsprozesse optimiert, Maschinenzustände überwacht und Anomalien frühzeitig erkannt. Unternehmen können dadurch Stillstandszeiten minimieren, Energie effizienter nutzen und die Lebensdauer ihrer Maschinen verlängern.
SaxonQ (Leipzig) hat sich auf die Entwicklung des weltweit ersten mobilen Quantencomputers spezialisiert. Das Unternehmen, ein Spin-off der Universität Leipzig, nutzt eine innovative Technologie, die es ermöglicht, Quantencomputer in einer Größe herzustellen, die klein genug ist, um in ein Automobil zu passen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Quantencomputern, die aufwendige Kühlung benötigen, arbeitet der Quantencomputer von SaxonQ vollständig kühlungsfrei und kann bei Raumtemperatur betrieben werden.