Foto: Investforum
Mit ihrer Innovation macht das Startup SMELA die automatisierte Produktion nachhaltiger und effizienter.
Tech-Startup trifft Immobilienriesen: Das Magdeburger Startup SMELA hat seine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen. Das Gründertrio erhält durch die Mitteldeutsche Wohnwert GmbH eine hohe Summe im sechsstelligen Bereich.
SMELA, kurz für „smart electric actuators“, entwickelt Antriebselemente, deren mechanische Wirkweise in Produktionsanlagen zum Einsatz kommt. Durch die Umwandlung elektrischer Impulse können z.B. Gegenstände zielgerichtet bewegt werden. Bislang ist es in der Industrie gängige Praxis, diese sogenannten Aktuatoren durch Druckluft zu betreiben. SMELAs Entwicklung funktioniert über einen elektrischen Antrieb – und spart damit große Mengen an Energie ein. In der Industrie ist das Problem bekannt und die Nachfrage nach der elektromechanischen Alternative aus Magdeburg entsprechend groß. Mit der Investition der Mitteldeutschen Wohnwert Gruppe (MWW) soll die Produktion der smarten Aktuatoren in Serie gehen.
Die Investitionssumme im hohen sechsstelligen Bereich kommt zu einem günstigen Zeitpunkt: Die Ausgründung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg will sich vergrößern. Dafür ist ein Umzug vom Universitätsgelände in größere Büro- und Produktionsräume in den Westen der Stadt geplant. Der neue Unternehmenssitz bietet gute Voraussetzungen, die Entwicklung nicht nur für den bisherigen Pilotkunden zu produzieren und optimieren, sondern auch viele weitere Industrie-Partner als neue KundInnen zu gewinnen. Mithilfe der Investition soll für diesen Schritt auch zusätzliches Personal eingestellt werden, so Mitgründer Benjamin Horn.
Nicht nur die Industrie, auch die MWW Gruppe bekundete dem SMELA-Team von Beginn an großes Interesse. Obwohl die Investition eines Immobilienunternehmens in ein Tech-Startup zunächst ungewöhnlich erscheint, erwies sie sich für Benjamin Horn als die richtige Entscheidung. „Die Zusammenarbeit war von Anfang auf Augenhöhe gestaltet – jeder kennt die Erwartungen des jeweils anderen. Wir freuen uns über die vertrauensvolle Unterstützung, die wir durch die MWW gewonnen haben.“
Auch Jan Förster, Geschäftsführer der MWW, zeigt sich von dem Gründertrio und ihrer innovativen Entwicklung überzeugt. „Für Anlagenbauer, Automatisierer oder auch Hersteller von Automaten bieten sich durch diese Innovation unschlagbare Vorteile wie die Energie- und Bauraum-Einsparung, die schnelle Inbetriebnahme, die gute Regelbarkeit sowie die einfache Integration in Industrieanlagen. Das sind für uns unschlagbare Argumente und absolut zukunftsträchtig“, erklärt er in einer Pressemitteilung der MWW.
SMELA ist übrigens nicht das erste Magdeburger Jungunternehmen, in das die MWW Gruppe investiert. Auch das Med-Tech-Startup neotiv erhielt im September finanzielle Unterstützung im sechsstelligen Bereich.