Der perfekte Finanzplan für dein Startup
Für den Erfolg deines Unternehmens ist es ungemein wichtig, zu jedem Zeitpunkt einen Überblick über deine Finanzen zu haben. Auch kann dir solch ein Plan dabei helfen, finanzielle Belange schon im Vorhinein abzubilden, damit es später zu keinen bösen Überraschungen kommt. Du solltest schon vor der Gründung eine genaue Vorstellung darüber haben, wie dieser aussehen soll, schließlich wird er nicht ohne Grund auch als zentraler Punkt jedes erfolgreichen Businessplans bezeichnet.
Definition deines Finanzplanes
Zusammengefasst gibt der Finanzplan deinem Unternehmen eine gewisse Struktur über alle Finanzen, und damit auch deinem Budget, welches für den Gründungsprozess benötigt wird.
Wieso lohnt sich ein Finanzplan überhaupt?
Möchtest du, dass dein Startup Unternehmen Investor:innen anzieht, dann solltest du diesen natürlich auch einen gewissen Einblick in deine Finanzen geben. Nur dadurch kann deine zukünftige Geschäftspartner:in herausfinden, ob dein Unternehmen für ihn oder sie auch wirklich interessant ist.
Lege also alles offen und verstecke dich nicht, denn das würde dein Unternehmen direkt unattraktiv aussehen lassen. Ehrlichkeit ist hier also immer die Devise.
Doch ein Finanzplan lohnt sich nicht nur für frisch gebackene Gründer:innen eines Unternehmens, sondern auch für alt eingesessene Unternehmer:innen, die ihre Firma auf ein ganz neues Level bringen wollen.
In welcher Zeitspanne sollte sich der Finanzplan bewegen?
Möchtest du dich mit der Hilfe des Finanzplanes bei interessierten Geldgebern vorstellen, dann sollte er in den meisten Fällen etwa drei ganze Geschäftsjahre beinhalten.
Ebenso wichtig ist es, gerade im ersten Jahr jeden Monat detailliert aufzulisten.
In manchen Fällen, beispielsweise bei einer größeren und kostenintensiven Gründung, sollte der Finanzplan etwa fünf Jahre umfassen.
Die Abschnitte eines Finanzplanes
Damit es an die Erstellung des Finanzplanes gehen kann, solltest du natürlich ausführlich darüber informiert sein, aus welchen Bausteinen dieser bestehen muss.
Auch erfährst du, welche Fehler bei der Fertigung unbedingt zu vermeiden sind.
Planung der Kosten
Der Finanzplan muss Informationen darüber geben, mit welchen sofortigen Kosten in deinem Unternehmen zu rechnen ist. Diese Kosten sollten immer an zweiter Stelle nach dem Umsatz aufgesetzt werden. So kann eine bessere Übersicht über Gewinn und gleichzeitige Kosten entstehen. Diese müssen natürlich aufeinander abgestimmt werden.
Folgende Punkte hast du als Gründer:in und Unternehmer:in in dieser Reihenfolge zu beachten:
Fixe Kosten
Dazu gehören Personalkosten, Strom, die Versicherung, Miete sowie Marketingkosten als auch dein Unternehmer:innen Lohn. Ganz egal wie dein Umsatz aussehen mag, die fixen Kosten bleiben gleich und müssen deshalb immer zu gleichen Teilen einkalkuliert werden.
Variable Kosten
Auch die Kosten, welche unterschiedlich ausfallen können, fließen in den Finanzplan. Sie sind nicht so einfach absehbar wie die fixen Kosten, aber deswegen umso wichtiger. Schließlich ist der Markt immer auch Schwankungen ausgesetzt, die du schlichtweg als Unternehmer:in nicht beeinflussen kannst.
Trotzdem kannst du mit einem gewissen Händler Geschick Kosten beim Materialeinkauf einsparen. Achte außerdem darauf, deine Rohstoffe möglichst erschwinglich zu erhalten.
Die Faktoren der fixen, als auch variablen Kosten ergeben dann den Deckungsbeitrag. Für die Deckungsbeitragsrechnung musst du die variablen Kosten von deinem Gewinn abziehen.
Wie auch immer die Differenz daraus aussieht, mit diesem Betrag musst du dann noch die fixen Kosten abdecken können.
Ziel ist also natürlich immer ein positives Ergebnis.
Stelle fixe, sowie variable Kosten also an die allererste Stelle deines Finanzplanes, denn darauf kann der Rest nur aufbauen.
- Die Kosten bei der Gründung - Dazu gehören unter anderem der Eintrag in das Handelsregister, die Anmeldung der Marke, die Kosten des Notars, die allgemeine Ausstattung des Geschäfts und eventuelle Business Beratungen.
- Alle Investitionen von Gründung an - Zu den Investitionen deines Unternehmens zählt all das Kapital, welches du in der Gründungs Periode in dein Startup gesteckt hast. Aber natürlich werden dabei auch darauffolgende Investitionen gleichsam beachtet und aufgelistet.
Dazu gehören:
Gastronomie und Küche
Fortbildungen und Informationsveranstaltungen
Geräte, Fahrzeuge, Maschinen jeglicher Art
Büroausstattung
Planung der Liquidität
Kern des Finanzplanes sollte immer der Liquiditätsplan sein. Dieser lässt schnell erkennen, wie “flüssig” dein Unternehmen ist. Du stellst also alle Kosten zusammen und erhältst eine Übersicht darüber, wie viel Geld in dein Startup fließt. Ebenso kannst du feststellen, ob es an manchen Ecken an Kapital mangelt und du zusätzlich Investitionen benötigst, oder nicht.
Gründest du dein Unternehmen gerade neu, kommt es in vielen Fällen vor, dass das Ergebnis sich erst noch im Minus befindet. Das ist aber normal und muss vorerst kein Grund zur Sorge sein.
Schlüsse ziehen für den Kapitalbedarf
Der Kapitalbedarf ist einfach gesagt das Ergebnis der Liquiditätsplanung.
Hier ein veranschaulichendes Beispiel:
70.000 € wurden durch dich vorher investiert, ziehe nun die Gründungskosten und weiteren Investitionen davon ab (-30.000 €) füge nun noch das Startkapital hinzu (+20.000) und erhalte im Ergebnis ein Kapitalbedarf von 80.000 €.
In dem Finanzplan musst du dir indessen Gedanken darüber machen, wie du diesen Betrag erwirtschaften kannst. Wichtig: Trenne das Startkapital immer in Eigen- und Fremdkapital.
Die Rentabilitätsrechnung
Ganz am Schluss deines Planes sollte die Rentabilitätsrechnung stehen. Darin lassen sich die wichtigsten Informationen und Zahlen des Geschäftes in einem Zeitraum von etwa 3 Jahren nachvollziehen.
Gerade für potenzielle Investor:innen ist die Rentabilitätsvorschau meist ausschlaggebend. Denn er oder sie kann damit nachvollziehen, inwiefern es sich lohnt, Kapital in das Startup zu investieren.
Teil der Rentabilitätsvorschau ist auch der Rohertrag, der Deckungsbeitrag sowie EBITDA und EBIT Margen.
EBITDA – gleichbedeutend mit “Earnings before interests, taxes, depreciation and ammortization”, also dem Gewinn vor Steuern, den Zinsen, Abschreibungen auf Sachlagen, sowie Abschreibungen auf die nicht materiellen Vermögensgegenstände.
EBIT = “Earnings before interests and taxes” = Also das Ergebnis vor dem Einbeziehen von Steuern und Zinsen.
Ressourcen und Tools für deinen Finanzplan
Recherchierst du einmal im Internet nach Tools zur Erstellung deines Finanzplanes, so wirst du eine Bandbreite an Möglichkeiten erhalten, zum Ziel zu kommen. Das geht in einigen Fällen sogar ganz einfach online.
Damit du aber in keine Falle tappst und später eine unvollständige Vorlage erhältst, solltest du vor der Entscheidung für ein Muster abklären, ob alle genannten Faktoren und Berechnungen auch enthalten sind. Nur so können dir geeignete Tools das Leben vereinfachen. Sie können dir übrigens auch dabei helfen, deinen Finanzplan regelmäßig ohne übermäßigen Aufwand aktuell zu halten.
Andererseits kannst du deinen Finanzplan natürlich auch selbst mit der Hilfe von Excel erstellen.
Fazit
Einen Finanzplan zu erstellen bietet viele Vorteile für dein Unternehmen und kann ein richtiger “Selling-Point” für mögliche Investor:innen sein. Trotzdem solltest du vor der Erstellung einige Punkte beachten, wie das richtige Nutzen von Tools, sowie das Einbeziehen aller bedeutenden Kosten und Gewinnmargen, um so alle Vorteile auskosten zu können.